MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Most, Lauf 2: Razgatlioglu gewinnt episches Duell

Von Kay Hettich
Der zweite Lauf in Most war ein großartiger Fight zwischen den derzeit besten Superbike-Piloten. Nach einem epischen Duell jubelte Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu über den Sieg. Starker Philipp Öttl auf Platz 9.

Das zweite Rennen der Superbike-WM 2022 in Most fand ohne Kawasaki-Pilot Alex Lowes statt, der im Superpole-Race gestürzt war und sich dabei leicht verletzt hatte. Auch Eugene Laverty (Bonovo BMW) verzichtet wegen seiner Arm-Probleme auf das Rennen.

Die ersten drei Startreihen entsprachen dem Ergebnis des Superpole-Race, ganz vorne Toprak Razgatlioglu (Yamaha), Jonathan Rea (Kawasaki) und Álvaro Bautista (Ducati). Iker Lecuona rückte als bester Honda-Pilot auf Startplatz 7 nach vorn, daneben auf acht Scott Redding mit der besten BMW. Superbike-Rookie Philipp Öttl (Ducati) nahm das Rennen als 15. in Angriff.

Das Wetter in Tschechien am Sonntag mit 27 Grad Celsius sommerlich warm, die Sonne heizte den Asphalt auf gut 40 Grad Celsius auf.

Wieder einmal zeigten Rea, Bautista und Razgatlioglu feinstes Racing auf höchstem Niveau. Das gesamte Rennen über fuhren die derzeit besten Superbike-Piloten innerhalb weniger Zehntelsekunden und überholten sich dabei unzählige Male. Vier Runden vor dem Ende suchte der begnadete Spätbremser Razgatlioglu die Entscheidung und setzte sich mit mehreren schnellsten Rennrunden von Bautista und Rea ab. Nach 22 Runden kreuzte der Yamaha-Star mit 0,7 sec Vorsprung auf den Spanier und 2,8 sec auf den Nordiren als Sieger die Ziellinie.

Als Vierter sorgte Scott Redding erneut für ein starkes BMW-Ergebnis. Bester Privatier wurde einmal mehr Axel Bassani vom Ducati-Team Motocorsa.

Pech hatte Garrett Gerloff (GRT Yamaha), der in der letzten Runde mit einem Plattfuß von Platz 6 auf 18 zurückfiel. Auch Iker Lecuona war gut unterwegs, bis er auf Platz 7 liegend mit einem Defekt das Rennen aufgeben musste. Seine Position übernahm Teamkollege Xavi Vierge, der damit bester Honda-Pilot wurde.

Philipp Öttl fuhr ein solides Rennen und machte mehrere Positionen aus eigener Kraft gut, durch die Ausfälle von Gerloff und Lecuona spülte es den Go-Eleven-Piloten auf Platz 8.

So lief das Rennen:

Start: Razgatlioglu vor Bautista, Rinaldi, Bassani und Rea in die erste Kurve. Redding Sechster. Öttl auf 14.

Runde 1: Razgatlioglu vor Bautista und Rinaldi. Rea vorbei an Bassani auf Platz 4. Redding weiter auf sechs, Lecuona Achter und Öttl 14.

Runde 2: Razgatlioglu zieht Bautista um 0,6 sec davon. Rea (4.) pusht hinter Rinaldi (3.). Öttl vorbei an Nozane auf Platz 13.

Runde 3: Rea bremst sich in der ersten Kurve an Rinaldi vorbei und ist Dritter. Bautista holt zu Razgatlioglu auf.

Runde 4: Bautista am Hinterrad von Razgatlioglu. Rinaldi stürzt in der ersten Kurve beim Versuch, Rea auszubremsen. Bassani rückt auf Platz 4 nach vorn, Redding Fünfter.

Runde 5: Bautista vorbei an Toprak, doch auf der Bremse kontiert der Yamaha-Pilot. Die Top-3 innerhalb 0,4 sec. Redding neuer Vierter. Baz gestürzt.

Runde 6: Bautista und Redding verbremsen sich vor der Schikane und fahren geradeaus. Razgatlioglu führt vor Rea und Bautista. Bassani vorbei an Redding auf Platz 4. Öttl Elfter.

Runde 7: Rea bremst Razgatlioglu aus und übernimmt die Führung – das soll etwas heißen! Bautista 0,8 sec zurück. Bassani (4.) setzt sich von Redding (5.) ab.

Runde 8: Die Top-5 innerhalb 2 sec. Locatelli, Gerloff, Lecuona und Vierge kämpfen um Platz 6.

Runde 9: Razgatlioglu wieder vorn, Rea und Bautista halten mit. Öttl (11.) am Hinterrad von Mahias (10.).

Runde 10: Redding kassiert Bassani am Ende der Geraden und ist Vierter. Öttl (10.) hat sich Mahias geschnappt.

Runde 11: Die Top-3 bremsen nebeneinander die Schikane an. Der Türke ist im Sandwich und muss zurückstecken. Rea übernimmt die Führung, dann Bautista und Razgatlioglu.

Runde 12: Bautista braust auf der Gerade an Rea vorbei und hat ausreichend Vorsprung in Kurve 1, um vorn zu bleiben. Öttl (10.) 3 sec hinter der Gruppe um Platz 6.

Runde 13: Bautista 0,3 sec vor Rea und 0,5 sec vor Razgatlioglu.

Runde 14: Redding (4.) hat sich etwas von Bassani (5.) abgesetzt.

Runde 15: Bautista vorn, aber Razgatlioglu hat sich vorbei an Rea auf Platz 2 verbessert.

Runde 16: Bautista fährt der Yamaha und der Kawasaki so weit davon, dass selbst Razgatlioglu auf der Bremse keine Chance hat. Gerloff hat sich auf Platz 6 durchgesetzt.

Runde 17: Razgatlioglu quetscht sich vor der Geraden an Bautista vorbei in Führung. Rea bleibt Dritter.

Runde 18: Razgatlioglu mit schnellster Rennrunde in 1:31,713 min um 0,6 sec vor Bautista und 0,9 vor Rea. Gerloff (6.) holt zu Bassani (5.) auf.

Runde 19: Razgatlioglu wieder schneller als seine Verfolger. Die Plätze zwischen 4 und 15 sind bezogen.

Runde 20: Razgatlioglu mit neuer schnellster Rennrunde 1:31,705 min um 1,2 sec vor Bautista. Defekt bei Lecuona.

Runde 21: Bautista lässt nicht locker und verkürzt auf 0,7 sec. Rea hat aufgegeben. Öttl auf Platz 9.

Letzte Runde: Razgatlioglu siegt vor Bautista und Rea, dann Redding und Bassani. Gerloff wird langsamer und fällt ans Ende des Feldes zurück. Öttl auf Platz 8 im Ziel.

Ergebnis Superbike-WM: Most, Rennen 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha
2. Alvaro Bautista Ducati + 0,756 sec
3. Jonathan Rea Kawasaki + 2,833
4. Scott Redding BMW + 9,693
5. Axel Bassani Ducati + 11,970
6. Andrea Locatelli Yamaha + 17,644
7. Xavi Vierge Honda + 23,418
8. Philipp Öttl Ducati + 26,436
9. Lucas Mahias Kawasaki + 27,914
10. Luca Bernardi Ducati + 30,857
11. Roberto Tamburini Yamaha + 42,047
12. Hafizh Syahrin Honda + 45,735
13. Kohta Nozane Yamaha + 46,989
14. Peter Hickman BMW + 47,065
15. Leandro Mercado Honda + 59,050
16. Oliver König Kawasaki > 1 min
17. Ryan Vickers Kawasaki > 1 min
18. Garrett Gerloff Yamaha > 1 min
out Iker Lecuona Honda  
out Christophe Ponsson Yamaha  
out Loris Baz BMW  
out Michael Rinaldi Ducati  
NS Michal Prasek BMW  

 

Stand Superbike-WM 2022 nach 18 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 298
2. Jonathan Rea Kawasaki 267
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha 260
4. Andrea Locatelli Yamaha 148
5. Michael Rinaldi Ducati 134
6. Iker Lecuona Honda 127
7. Axel Bassani Ducati 115
8. Alex Lowes Kawasaki 113
9. Scott Redding BMW 110
10. Xavi Vierge Honda 79
11. Loris Baz BMW 65
12. Garrett Gerloff Yamaha 55
13. Philipp Öttl Ducati 40
14. Lucas Mahias Kawasaki 31
15. Luca Bernardi Ducati 23
16. Roberto Tamburini Yamaha 23
17. Eugene Laverty BMW 18
18. Xavi Fores Ducati 12
19. Kohta Nozane Yamaha 12
20. Michael van der Mark BMW 11
21. Ilya Mikhalchik BMW 10
22. Christophe Ponsson Yamaha 8
23. Leon Haslam Kawasaki 4
24. Hafizh Syahrin Honda 4
25. Tarran Mackenzie Yamaha 3
26. Peter Hickman BMW 2
27. Leandro Mercado Honda 2

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