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Pirelli bei SBK-WM in Most: Rekorde und Reifenschäden

Von Kay Hettich
Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea

Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea

Beim Meeting in Most bot Pirelli den Superbike-Piloten nicht das gewohnte Sortiment, weil der Asphalt der tschechischen Piste zu aggressiv ist. Dennoch wurden Rekorde aufgestellt, es gab aber auch Reifenschäden.

Einheitsreifenlieferant Pirelli überraschte für das sechste Rennwochenende der Superbike-WM 2022 im tschechischen Most mit ungewöhnlichen Optionen. Der in diesem Jahr neu eingeführte SCQ, der normalerweise in der Superpole und im Superpole-Race zum Einsatz kommt, war nicht im Angebot. Außerdem durfte der weiche Rennreifen SCX nicht über die lange Distanz eingesetzt werden, sondern lediglich im Sprintrennen am Sonntagvormittag. Die Italiener begründeten dies mit dem anspruchsvollen Layout und dem aggressiven Asphalt.

Dafür wurde eine neue Version des SC0-Rennreifen angeboten, der zwar dieselbe Gummimischung wie die Standardversion aufweist, aber eine andere Karkasse hat.

Sportlich war das eingeschränkte Reifen-Sortiment nicht spürbar, eher im Gegenteil. In der Superpole verbesserte Jonathan Rea (Kawasaki) mit dem SCX seinen eigenen und mit dem Qualifyer aufgestellten Rekord aus dem Vorjahr um stattliche 0,7 sec auf 1:30,947 min. Und im Superpole-Race wurde der Rundenrekord von Toprak Razgatlioglu (Yamaha) sogar um 0,8 sec auf 1:31,180 min heruntergeschraubt.

«Die Entscheidung, den SCQ für dieses Rennen durch den SCX zu ersetzen, hat sich also letztlich ausbezahlt und war sicherlich keine Einschränkung in Bezug auf die Leistung. Er erfüllte seine Rolle als Qualifikationsreifen mit Bravour und wurde von mehreren Fahrern für das Superpole-Rennen gewählt, da er über eine Distanz von 10 Runden eine gute Performance hatte, während der noch weichere SCQ diese Distanz nicht überstanden hätte», hielt Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier fest. «Wir sind ebenso erfreut darüber, wie gut der neue SC0-Hinterreifen ankam. Im ersten und zweiten Rennen wurde er von fast allen Fahrern gewählt. Im ersten Lauf sahen wir mit Ducati, Yamaha, BMW und Kawasaki vier verschiedene Hersteller auf den ersten vier Plätzen, was das extrem hohe Niveau des Wettbewerbs zeigt.»

Was Barbier nicht erwähnt: Während Reifenschäden in der Superbike-WM praktisch nicht mehr vorkommen, gab es in Most bei höheren Temperaturen im zweiten Rennen davon gleich zwei. Iker Lecuona (Honda) gab mit einem platten Hinterreifen zwei Runden vor dem Ende auf. Garrett Gerloff (Yamaha) erlebte dasselbe Schicksal in der letzten Runde, brachte sein Motorrad aber noch auf Platz 18 ins Ziel – eine Runde zuvor belegte der US-Amerikaner noch Platz 6. Beide wählten den SC0-Entwicklungsreifen.

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