Trotz Widerstand von Ducati: Das Mindestgewicht kommt
WM-Leader Alvaro Bautista gehört zu den leichtesten Fahrern
«Was mich wirklich stört ist, dass es kein Gewichtslimit gibt. Das gibt es in der Formel 1, aber nicht in der MotoGP- oder Superbike-WM», kritisiert BMW-Werksfahrer Scott Redding schon länger. «Fahrer wie Bautista und Rinaldi sind etwa 10 kg leichter. Das ist gut für mehr Topspeed, sie belasten aber auch beim Bremsen den Vorderreifen weniger und haben Vorteile am Kurvenausgang.»
Bereits im diesjährigen Reglement ist verankert, dass 2024 ein solches Mindestgewicht für Fahrer plus Motorrad kommen soll.
In der Supersport-300-WM ließ sich diese Regelung leicht durchsetzen, auch in der Supersport-WM gibt es sie. Dort murrten zwar auch einige Hersteller, weil sie leichte Fahrer auf ihren Maschinen sitzen haben, letztlich gab es aber keinen größeren Widerstand.
In der Superbike-WM ist so etwas für den Motorrad-Weltverband FIM deutlich schwerer umzusetzen, weil die technischen Regeln gemeinsam mit dem Herstellerbündnis MSMA erarbeitet werden.
Stellt sich auch nur ein Hersteller quer, gibt es langwierige Diskussionen.
«Ich habe nach dem Rennen in Donington in kompletter Montur 84 Kilogramm gewogen, Alvaro Bautista 66», hielt Rekordchampion Jonathan Rea fest, der weder zu den größten noch den schwersten Fahrern zählt. «Was ich höre, soll das Gesamtgewicht kommen. Dafür braucht es aber eine Übereinkunft unter den Herstellern und Ducati ist offensichtlich dagegen.»
Aktuell zahlt sich dieses Denken für Ducati aus, weil mit Bautista, Rinaldi, Bassani, Öttl und Bernardi ausschließlich leichte Fahrer unter Vertrag stehen. Doch es gab auch Zeiten, da hatte der Hersteller aus Bologna mit Redding und Chaz Davies große und entsprechend schwerere Fahrer.