Super Concession Parts: Einigung schon in Portimao?
Aktuell würden Honda und BMW von den Super Concession Parts profitieren
SBK-Promoter Dorna, der Motorrad-Weltverband FIM und die Herstellervereinigung MSMA erörtern, wie die Zugeständnisse für nicht siegfähige Bikes erweitert werden können – SPEEDWEEK.com berichtete.
Denn die Concession Parts, welche ein Hersteller bringen darf, wenn er zu weit hinter dem Besten liegt, beinhalten nur Tuningteile für den Motor. Über die Jahre hat sich aber herauskristallisiert, dass Motorleistung alleine gewisse Schwächen eines Bikes nicht übertünchen kann. Es braucht weitere Stellschrauben, um Hersteller, die durch die Konstruktion ihres Serienmotorrads Nachteile haben, näher an die Spitze zu bringen.
An diesem Wochenende treffen sich in Portimao die Repräsentanten der Dorna, FIM und MSMA in der Superbike-Commission. Ziel ist, sich auf die baldige Einführung der sogenannten «Super Concession Parts» zu einigen.
«Die Super Concessions muss man sich ‚verdienen‘, in dem man relativ weit hinterherfährt», erklärte BMW-Motorsport-Direktor Marc Bongers SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch. «Um das zu definieren, gibt es ein komplexes Rechensystem, das von uns Herstellern entwickelt wurde. Am Ende wird es ein einfaches Punktesystem geben, hinter dem aber komplexe Berechnungen stehen. Damit wollen wir erzielen, dass die Fahrerleistung von der Leistung des Herstellers abgekoppelt wird.»
Um das zu erreichen und ein möglichst aussagekräftiges Bild zu bekommen, gingen die Beteiligten bei der Datenerfassung um einige Jahre zurück. Wer im Nachteil ist, soll Zugeständnisse bekommen, die außerhalb des jetzigen Standard-Reglements liegen.
«Es geht um konzeptionelle Begrenzungen des Motorrads», verdeutlichte Bongers. «Ein Hersteller muss seine Probleme bei der MSMA und FIM offen auf den Tisch legen und sagen, was er gerne ändern würde. Bekommt ein Hersteller die Super Concessions zugesprochen, ist das eine sehr begrenzte Maßnahme, um das Problem zu lösen.»
Entgegen früheren Annahmen darf ein Hersteller bei Erhalt der Super Concession Parts nur genau das ändern, was er vorab angefragt hat. Als Verbesserungsidee darf nur hinterlegt werden, was mit den anderen Herstellern besprochen und vereinbart wurde. Jeder Hersteller muss sich also sehr genau überlegen, was er für die größte Schwäche seines Motorrads hält und was er im Fall der Fälle gerne geändert hätte.
Sobald ein Hersteller ein neues Homologationsmodell bringt, verfallen sämtliche Ansprüche.
«Ziel ist, dass wir eine kompetitive Meisterschaft haben», hielt Bongers fest. «Das ist auch gut für die Hersteller. Wenn einer nur hinterherhinkt und überhaupt keine Chance hat, dann ist es nicht mehr interessant, teilzunehmen. Die Festlegung der Super Concession Parts ist nicht einfach, aber es ist weiterhin so, dass das eine seriennahe Meisterschaft ist. Deswegen wird nicht gesagt, dass jeder machen kann was er will.»