Überraschung: Smith heuert bei Pedercini Kawasaki an
Kyle Smith wird erstmals in der Superbike-WM antreten
Seit der Trennung von Loris Cresson nach dem Auftakt in Aragon bestreitet das Team Pedercini Kawasaki die Superbike-WM 2022 mit wechselnden Piloten. In Assen sprang Leon Haslam ein, ebenso in Donington Park und Portimao. In Estoril fuhr Isaac Vinales, beim Heimrennen in Misano Alessandro Delbianco und in Most Brian Vickers. In Magny-Cours und Barcelona bekam der junge Spanier Oscar Gutierrez (23) eine Chance. In Argentinien ließ Teamchef Lucio Pedercini wie schon im Vorjahr den einheimischen und überforderten Marco Solorza (35) fahren, der in beiden Hauptrennen nur knapp der Überrundung entging.
Punkte gelangen während der gesamten Saison auf der unterlegenen Kawasaki ZX-10RR nur Haslam: Im zweiten Hauptrennen in Assen wurde der ehemalige Vizeweltmeister 13., in Donington Park sammelte er im ersten Lauf einen weiteren Zähler.
Ursprünglich hatte Pedercini die Idee, die drei Übersee-Veranstaltungen am Saisonende mit Haslam zu bestreiten. Doch für Argentinien scheute der Norditaliener die Kosten und am Indonesien-Wochenende (11.–13. November) hat Haslam bereits andere Verpflichtungen.
Jetzt hat sich Pedercini mit dem Engländer Kyle Smith geeinigt, der 31-Jährige wird die Rennen auf den Inseln Lombok und Phillip Island fahren.
Smith stand dieses Jahr bis zum Event in Magny-Cours Anfang September beim Team VFT Yamaha in der Supersport-WM unter Vertrag. «Die Ergebnisse waren nicht da, es hat von Anfang an nicht funktioniert und meine Motivation ist im Keller. Also ist es das Beste, sich einvernehmlich zu trennen», teilte Kyle nach Frankreich mit.
Seit 2013 bestritt Smith regelmäßig Rennen im SBK-Paddock, die meisten in der Supersport-Klasse. In dieser feierte er auch seine größten Erfolge, wurde 2015 und 2016 WM-Fünfter und eroberte zehn Podestplätze, darunter drei Siege. Bis heute ist er der letzte Fahrer, der auf einer Honda gewann – am 30. Oktober 2016 in Katar.
In der Superbike-WM trat Kyle Smith noch nie an, er fuhr lediglich acht Rennen im früheren Superstock-1000-Cup sowie mehrmals in der Endurance-WM. Die 1000er ist also kein komplettes Neuland für ihn.