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Genialer Toprak: «Erinnerte mich an Marquez-Crash»

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu gewann sein 29. Rennen

Toprak Razgatlioglu gewann sein 29. Rennen

Noch-Weltmeister Toprak Razgatlioglu dominierte das Qualifying und das erste Superbike-Rennen in Indonesien nach Belieben. Sein Ziel ist klar: Alle drei Läufe auf dem Mandalika Circuit gewinnen.

Mit unfassbaren 1,052 sec Vorsprung eroberte Toprak Razgatlioglu im Qualifying auf dem «Pertamina Mandalika International Street Circuit», wie die Rennstrecke auf der Ferieninsel Lombok offiziell heißt, seine siebte Pole-Position.

Der Weltmeister war mit 1:31,371 min nur 0,304 sec langsamer als Fabio Quartararo bei seiner MotoGP-Pole am 19. März 2022. Doch die Zeiten lassen sich schlecht vergleichen, weil der Asphalt während des GP-Wochenendes in miserablem Zustand war und die Strecke direkt vor dem SBK-Event frisch asphaltiert wurde. Der neue Belag bietet eindeutig mehr Grip, wie der Vergleich der Superbike-Zeiten mit dem Vorjahr zeigt.

Im ersten Rennen am Samstagnachmittag, Lombok ist gegenüber MEWZ sieben Stunden voraus, war Razgatlioglu nicht ganz so überragend wie erwartet. Doch obwohl er einmal den Notausgang nehmen musste, gewann er 4,324 sec vor WM-Leader Alvaro Bautista. Es war übrigens das 900. Rennen der Superbike-WM.

«In Kurve 6 kam ich auf den schmutzigen Teil der Strecke und musste vom Gas», beschrieb der Yamaha-Star seinen Schreckmoment. «In Kurve 7 rutschte mir dann das Hinterrad weg, als ich ans Gas ging, und ich musste eine weite Linie wählen. Dabei erinnerte ich mich an den Crash von Marc Marquez, der war heftig. Anschließend ließ ich es ruhiger angehen. Auch, weil mein Vorsprung auf Alvaro wuchs.»

«Überholen ist kein Problem, ich kenne einige gute Stellen», meinte Razgatlioglu. «Aber neben der Ideallinie ist die Strecke sehr schmutzig. Es ist besser, alleine an der Spitze zu fahren. Genossen habe ich das nicht, es war langweilig. Ich glaube, im Superpole-Race am Sonntag sieht es anders aus, dann werde ich kämpfen müssen. Zu Beginn hielt ich mich zurück, weil ich den Hinterreifen schonen wollte. Das hat gut funktioniert, meine Pace war auch sehr ordentlich. Das ist meine letzte Chance, drei Rennen an einem Wochenende zu gewinnen. Denn in Australien sind Alvaro und Ducati normal sehr schnell. Außerdem muss man dort den Hinterreifen schonen, wie in Katalonien – Alvaro kann das sehr gut.»

Wie beurteilt der 29-fache Laufsieger seine grandiose Pole-Zeit? Diese hätte in MotoGP vergangenen März für den zweiten Startplatz gereicht. «Ich bin bereit für ein MotoGP-Rennen mit dem Superbike», grinste der 26-Jährige. «Aber nur für eine Runde, viele wären unmöglich. Wenn MotoGP das nächste Mal hierherkommt, dann wird die Strecke sauberer sein und mehr Grip haben, dann gibt es sehr gute Rundenzeiten.»

Zwar konnte der Türke auf Bautista mit seinem Sieg fünf Punkte aufholen und den Rückstand auf 77 verkürzen. Da es aber nur noch 99 Zähler zu holen gibt, kann Toprak seinen Titel nicht mehr aus eigener Kraft erfolgreich verteidigen.

Ergebnis Superbike-WM: Mandalika, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha
2. Alvaro Bautista Ducati + 4,324 sec
3. Jonathan Rea Kawasaki + 11,855
4. Andrea Locatelli Yamaha + 19,954
5. Michael Rinaldi Ducati + 23,992
6. Xavi Vierge Honda + 27,114
7. Garrett Gerloff Yamaha + 27,776
8. Axel Bassani Ducati + 31,015
9. Alex Lowes Kawasaki + 31,363
10. Loris Baz BMW + 39,809
11. Xavi Fores Ducati + 39,895
12. Scott Redding BMW + 56,317
13. Hafizh Syahrin Honda > 1 min
14. Eugene Laverty BMW > 1 min
15. Kohta Nozane Yamaha > 1 min
16. Oliver König Kawasaki > 1 min
out Michael van der Mark BMW  
out Kyle Smith Kawasaki  
out Leandro Mercado Honda  
out Philipp Öttl Ducati  

 

Stand Superbike-WM 2022 nach 31 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 527
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 450
3. Jonathan Rea Kawasaki 425
4. Michael Rinaldi Ducati 271
5. Andrea Locatelli Yamaha 225
6. Alex Lowes Kawasaki 224
7. Axel Bassani Ducati 214
8. Iker Lecuona Honda 189
9. Scott Redding BMW 176
10. Xavi Vierge Honda 144
11. Garrett Gerloff Yamaha 121
12. Loris Baz BMW 109
13. Philipp Öttl Ducati 77
14. Lucas Mahias Kawasaki 56
15. Michael van der Mark BMW 38
16. Roberto Tamburini Yamaha 36
17. Eugene Laverty BMW 36
18. Luca Bernardi Ducati 35
19. Xavi Fores Ducati 24
20. Kohta Nozane Yamaha 15
21. Ilya Mikhalchik BMW 10
22. Christophe Ponsson Yamaha 9
23. Hafizh Syahrin Honda 7
24. Leon Haslam Kawasaki 4
25. Tarran Mackenzie Yamaha 3
26. Peter Hickman BMW 2
27. Leandro Mercado Honda 2
28. Jake Gagne Yamaha 1

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