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Paolo Ciabatti: Die Parallelen bei Bagnaia & Bautista

Von Ivo Schützbach
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti

Zum ersten Mal in der Firmengeschichte gewann Ducati die Titel in der MotoGP- und Superbike-WM in einer Saison. Das exklusive Interview von SPEEDWEEK.com mit Sportdirektor Paolo Ciabatti.

Alvaro Bautista gewann am Sonntag in Indonesien den 15. Fahrer-WM-Titel für Ducati bei den Superbikes, Pecco Bagnaia eroberte dieses Jahr den zweiten MotoGP-Titel nach Casey Stoner 2007.

Beide Titel in einer Saison: Das gelang noch nie!

15 Jahre musste Ducati auf den zweiten MotoGP-Titel warten, elf Jahre war es her, dass der Hersteller aus Borgo Panigale letztmals bei den Superbikes mit Carlos Checa triumphierte.

SPEEDWEEK.com traf sich im Fahrerlager des Mandalika Circuits auf der indonesischen Urlaubsinsel Lombok mit Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti zum exklusiven Interview.

«In MotoGP waren wir oft nahe dran und haben bewiesen, dass wir ein konkurrenzfähiges Motorrad haben», schilderte der Italiener. «Das haben die Ergebnisse dieses Jahr einmal mehr gezeigt, wir haben in 20 Grands Prix 16 Pole-Positions erobert und zwölf Rennen gewonnen. Es war klar, dass wir es können. Aus welchen Gründen auch immer, hat aber das letzte Bisschen gefehlt. Auf dem Sachsenring hatte es den Anschein, als würden wir den Titel auch dieses Jahr verpassen – damals sah es so aus, als wäre es fast unmöglich. Von 91 Punkten Rückstand bis zum Titelgewinn in Valencia war eine unglaubliche Reise.»

Auch in der Superbike-WM hat über eine Dekade das letzte Bisschen gefehlt. «Es geht immer um die Kombination aus Fahrer und Motorrad, das wir zusammen mit ihm verbessert haben», hielt Ciabatti fest. «Alvaro hat jetzt ein gleich gutes Gefühl wie Pecco auf der Desmosedici. Pecco hat mehr als doppelt so viele Runden geführt wie Fabio Quartararo, der Zweiter wurde. In Le Mans führte er bis zu seinem Sturz kurz vor Schluss. Er führte auf Phillip Island und entschied in der letzten Runde, die anderen fahren zu lassen und wurde hinter Rins und Marquez Dritter. In Aragon führte er bis zur letzten Runde, dann hat ihn Bastianini überholt. Er war dominant – mit zu vielen Nullern. Bei Alvaro war es ähnlich. Ohne den unglücklichen Sturz wegen Johnny hätte er schon früher als Champion festgestanden. Aber so etwas ist, wie es ist.»

«Das Motorrad, das Alvaro 2019 bei uns hatte, ist jetzt deutlich besser», so der Ducati-Topmanager. «Und Alvaro ist in seinen zwei schwierigen Jahren mit Honda an den Aufgaben gewachsen. Jetzt ist er immer konkurrenzfähig und steht fast immer auf dem Podium. Und er ist in der Lage, einen zweiten oder dritten Platz zu managen, wenn es keine Chance auf den Sieg gibt, ohne zusätzliche Risiken einzugehen.»

«Manchmal hat man Pech, aber ich glaube nicht an Pech. Meistens ist es so, dass irgendwelche Zutaten nicht perfekt sind. Dass es Schwierigkeiten gibt, die gelöst werden müssen. Oder gewisse Teile am Motorrad, die verbessert werden müssen. Wenn ein Fahrer das Gefühl für das Motorrad findet, dann macht das einen riesigen Unterschied. Wenn ein Fahrer fühlt, dass er mit dem Bike machen kann, was er will; und wenn er das Vertrauen hat, dass das Team immer in der Lage ist, ihm das Motorrad für das Rennen bestmöglich hinzustellen, dann gibt ihm das zusätzliche Motivation und Stärke. Bei Alvaro und Bagnaia ist das sehr ähnlich: Selbst wenn ein Wochenende schwierig beginnt, findet das Team Lösungen und der Fahrer fühlt sich zu 95 Prozent wohl auf dem Motorrad. Für Alvaro kam jetzt alles zum richtigen Moment in seiner Karriere zusammen. Wenn wir Pech außenvorlassen, dann geht es darum, die richtigen Zutaten zusammenzufügen.»


Ergebnis Superbike-WM: Mandalika, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha
2. Alvaro Bautista Ducati + 4,324 sec
3. Jonathan Rea Kawasaki + 11,855
4. Andrea Locatelli Yamaha + 19,954
5. Michael Rinaldi Ducati + 23,992
6. Xavi Vierge Honda + 27,114
7. Garrett Gerloff Yamaha + 27,776
8. Axel Bassani Ducati + 31,015
9. Alex Lowes Kawasaki + 31,363
10. Loris Baz BMW + 39,809
11. Xavi Fores Ducati + 39,895
12. Scott Redding BMW + 56,317
13. Hafizh Syahrin Honda > 1 min
14. Eugene Laverty BMW > 1 min
15. Kohta Nozane Yamaha > 1 min
16. Oliver König Kawasaki > 1 min
out Michael vd Mark BMW  
out Kyle Smith Kawasaki  
out Leandro Mercado Honda  
out Philipp Öttl Ducati  
Ergebnis Superbike-WM: Mandalika, Superpole-Race
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha
2. Jonathan Rea Kawasaki + 0,586 sec
3. Andrea Locatelli Yamaha + 1,821
4. Alvaro Bautista Ducati + 1,906
5. Axel Bassani Ducati + 4,346
6. Scott Redding BMW + 5,025
7. Alex Lowes Kawasaki + 5,686
8. Michael Rinaldi Ducati + 6,142
9. Xavi Vierge Honda + 7,183
10. Michael vd Mark BMW + 9,831
11. Xavi Fores Ducati + 14,596
12. Loris Baz BMW + 16,528
13. Garrett Gerloff Yamaha + 17,355
14. Philipp Öttl Ducati + 17,902
15. Hafizh Syahrin Honda + 21,035
16. Leandro Mercado Honda + 22,530
17. Eugene Laverty BMW + 22,925
18. Oliver König Kawasaki + 23,371
19. Kyle Smith Kawasaki + 25,329
20. Kohta Nozane Yamaha + 27,729
Ergebnis Superbike-WM: Mandalika, Rennen 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha
2. Alvaro Bautista Ducati + 1,230 sec
3. Jonathan Rea Kawasaki + 2,825
4. Andrea Locatelli Yamaha + 7,595
5. Axel Bassani Ducati + 8,205
6. Scott Redding BMW + 12,478
7. Xavi Vierge Honda + 15,245
8. Garrett Gerloff Yamaha + 17,574
9. Alex Lowes Kawasaki + 17,976
10. Michael Rinaldi Ducati + 19,698
11. Xavi Fores Ducati + 21,980
12. Michael vd Mark BMW + 22,218
13. Loris Baz BMW + 36,192
14. Hafizh Syahrin Honda + 41,465
15. Oliver König Kawasaki + 44,142
16. Eugene Laverty BMW + 45,600
17. Leandro Mercado Honda + 50,490
out Kyle Smith Kawasaki  
out Kohta Nozane Yamaha  
Stand Superbike-WM 2022 nach 33 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 553
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 487
3. Jonathan Rea Kawasaki 450
4. Michael Rinaldi Ducati 279
5. Andrea Locatelli Yamaha 245
6. Alex Lowes Kawasaki 234
7. Axel Bassani Ducati 230
8. Scott Redding BMW 190
9. Iker Lecuona Honda 189
10. Xavi Vierge Honda 154
11. Garrett Gerloff Yamaha 129
12. Loris Baz BMW 112
13. Philipp Öttl Ducati 77
14. Lucas Mahias Kawasaki 56
15. Michael vd Mark BMW 42
16. Roberto Tamburini Yamaha 36
17. Eugene Laverty BMW 36
18. Luca Bernardi Ducati 35
19. Xavi Fores Ducati 29
20. Kohta Nozane Yamaha 15
21. Ilya Mikhalchik BMW 10
22. Christophe Ponsson Yamaha 9
23. Hafizh Syahrin Honda 9
24. Leon Haslam Honda 4
25. Tarran Mackenzie Yamaha 3
26. Peter Hickman BMW 2
27. Leandro Mercado Honda 2
28. Jake Gagne Yamaha 1
29. Oliver König Kawasaki 1

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