Superbike: Ducati dominiert den WM-Auftakt

Dauersorge «Turning»: Was technisch dahintersteckt

Von Ivo Schützbach
Beinahe jeder Rennfahrer auf der Rundstrecke klagt über mangelndes «Turning» seines Motorrads. BMW-Rennchef Marc Bongers erklärt, wie man dieses Problem technisch angeht.

Zwei Dauerklagen hören wir an den Rennwochenenden wie eine leiernde Schallplatte, egal in welcher Kategorie auf der Rundstrecke: «Kein Grip» und «zu wenig Turning».

Als Turning wird die Rollphase in der Kurve bezeichnet. Also der Moment, wenn der Fahrer die Bremse komplett losgelassen hat, aber noch nicht am Gas ist.

«Diese Phase ist sehr kurz», hielt BMW Motorsport Direktor Marc Bongers im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Aber wenn sich das Motorrad leichter drehen lässt, dann kannst du es früher aufrichten. Wir reden von einem halben Meter und Bruchteilen von Sekunden. Aber wir müssen in jedem Bereich das Letzte herausholen. Wenn das natürliche Drehen des Motorrads in der Rollphase nicht so gut ist, dann musst du länger in Schräglage fahren und dann auch schon ans Gas gehen. Wenn das Bike besser dreht, kannst du es früher aufrichten und besser beschleunigen, weil du früher auf dem satten Teil des Reifens bist.»

Die Ingenieure in der Superbike-WM versuchen, dem Fahrer das Turning durch Modifikationen am Chassis und der Schwinge zu erleichtern.

«Bei einem Chassis redet man von Längs,- Seiten- und Verwindungssteifigkeit», erklärte Bongers. «Um das Turning zu verbessern, haben wir das neue Chassis auf weicher getrimmt. Im Vergleich zu den Mitbewerbern tun wir uns oft schwer, früh ans Gas zu gehen. Was du darstellst, ist immer ein Kompromiss. Wenn du ein wenig Turning gewinnst, dann kannst du an Präzision oder Performance auf der Bremse verlieren.»

Weil sich die Probleme mit dem mangelnden Grip am Hinterrad in der Beschleunigungsphase und das zu geringe Turning mit dem letztjährigen Modell der M1000RR nicht befriedigend lösen ließen, bringt BMW für die Ende Februar in Australien beginnende Superbike-Weltmeisterschaft 2023 ein neues Homologationsmodell.

Einige Chassis-Komponenten wurden bereits 2022 bei den letzten beiden Veranstaltungen in Indonesien und Australien sowie bei Tests im Dezember in Jerez eingesetzt.

Bis zum Saisonstart sind für das BMW-Quartett Scott Redding, Michael van der Mark, Loris Baz und Neuzugang Garrett Gerloff sechs weitere Testtage angesetzt: Am 25./26. Januar in Jerez, am 31. Januar und 1. Februar in Portimao sowie am 20/21. Februar auf Phillip Island.


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