Mit der Startnummer 1 wird Weltmeister Álvaro Bautista in der Superbike-WM 2023 antreten. Was der Spanier von seiner dritten Saison mit Ducati erwartet und über zusätzlichen Druck sagt.
Álvaro Bautista lieferte im vergangenen Jahr eine großartige Leistung ab: Mit 16 Siegen und 31 Podestplätzen in 36 Rennen beendete er die lange Ducati-Durststrecke und eroberte elf Jahre nach Carlos Checa die Fahrer- und Herstellerwertung in der Superbike-WM 2022.
Seinen einzigen Fehler leistete sich der Spanier im ersten Lauf in Donington Park, als er auf Platz 2 liegend stürzte. Am Crash im zweiten Hauptrennen in Magny-Cours hatte der Ducati-Pilot keine Schuld, dort wurde er von Jonathan Rea (Kawasaki) abgeräumt.
Dafür hat er nicht nur seine traditionelle Nummer 19 über Bord geworfen, diese findet sich nur noch klein in der neuen Nummer 1, auch die Haare sind ab. Im Vorjahr hatte sich der Spanier eine Mähne wachsen und teilweise kunstvolle Zöpfe flechten lassen. In Assen im April erzählte er, dass die Haare abgeschnitten werden, wenn er den WM-Titel gewinnt. Nach dem Triumph in Indonesien im November hatte Bautista dann aber keine Eile, sich seines langen Haupthaars zu entledigen.
Die Entscheidung für die Nummer 1 fiel schneller. «Das war mir schon zwei Wochen später klar», grinste der 32-fache Laufsieger. «Ich habe immer gesagt, dass ich das meine kleine Tochter entscheiden lasse. Doch ein Tag sagte sie mir 1 und am nächsten Tag 19 – wir waren unentschlossen. Die Nummer 19 wird immer zu mir gehören. Aber als Weltmeister auf einer Ducati die 1 zu haben, ist wundervoll. Ducati muss eine 1 auf der Verkleidung tragen – das wird eine große Herausforderung für mich. Als Weltmeister mit der Nummer 1 auf der Verkleidung kannst du nur ein Ziel haben – zu gewinnen.»
Ducati bringt für die Ende Februar in Australien beginnende Saison 2023 ein neues Homologationsmodell der Panigale V4R, für viele Experten ist Bautista der Favorit.
«Ich habe Spaß und immer eine wundervolle Zeit auf dem Motorrad», unterstrich der 38-Jährige, der bereits 2006 die 125er-Weltmeisterschaft gewann. «Daraus ziehe ich meine Motivation. Ich fahre seit einigen Jahren auf Toplevel, erst in MotoGP und jetzt bei den Superbikes. Aber ich habe immer an mir gearbeitet und wollte ein besserer Rennfahrer werden – das ist meine Stärke.»
Nasse Bedingungen verschieben die Kräfteverhältnisse in der MotoGP. Die technische Überlegenheit eines Motorrads tritt in den Hintergrund, Fahrer können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen – so wie im Thailand-GP.