Für die Superbike-WM ist Misano ein Bollwerk
Volle Hütte in Misano
Die Superbike-WM wurde 1988 vom US-Amerikaner Steve McLaughlin gegründet, aber zwischen 1989 und 2012 wurde die serienbasierte Meisterschaft von den Brüdern Paolo und Maurizio Flamini organisiert. Hauptakteure der ersten Jahre waren Ducati und Honda, aber die Italiener sind unangefochten der erfolgreichste Hersteller. Und seit 20 Jahren ist Pirelli alleiniger Ausrüster der Superbike-WM mit Reifen. Die Mailänder verlängerten den Vertrag kürzlich bis 2026.
Aber nicht nur deswegen hat die Superbike-WM einen starken Bezug zu Italien, sondern auch wegen einmaliger Rennstrecken wie Monza, Imola und Misano und den leidenschaftlichen Fans auf den Tribünen – dabei konnte mit Max Biaggi (2010, 2012) bisher nur ein Italiener die Weltmeisterschaft gewinnen.
Glänzten zwar neue Pisten wie Buriram in Thailand oder San Juan Villicum in Argentinien anfänglich mit Rekordzahlen, waren diese aber nicht nachhaltig. Thailand ist längst wieder aus dem Kalender verschwunden, auch in Argentinien sind die Zahlen rückläufig. Als ein Bollwerk in der Zuschauergunst hat sich dagegen Misano erwiesen.
Am vergangenen Wochenende kamen 70.815 Besucher an die Rennstrecke an der Adria, was einem Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Damit wurde das Niveau von vor der Coronapandemie nicht nur wieder erreicht, sondern sogar leicht überschritten. 2019 wurden 70.447 Zuschauer gezählt. Wenn man bedenkt, dass die Saison durch Seriensieger Álvaro Bautista (Ducati) an der Spitze eher eintönig verläuft, ist dies umso bemerkenswerter.