Für die Unglücklichen tut es Alvaro Bautista leid
Weltmeister Alvaro Bautista: 14 Siege in 15 Rennen
Bei 31 von 36 Rennen stand Alvaro Bautista 2022 auf dem Podium, 16 Mal als Sieger. Der Spanier fuhr stark und wurde am Ende verdient Weltmeister, doch Toprak Razgatlioglu (Yamaha, 29 Podestplätze, 14 Siege) und Jonathan Rea (Kawasaki, 30 Podestplätze, 6 Siege) fuhren auf Augenhöhe mit ihm.
Das ist dieses Jahr anders: Bautista fährt meist in seiner eigenen Welt und hat 14 der ersten 15 Rennen gewonnen. Die ansonsten perfekte Statistik wird nur von seinem Ausrutscher im Superpole-Race in Mandalika getrübt.
Die Kombination aus Bautista und der Ducati Panigale V4R hat sich zu einem beinahe unschlagbaren Paket entwickelt.
«Von der letzten zu dieser Saison haben wir nur kleine Verbesserungen erzielt, die mir aber sehr helfen», erklärte Bautista SPEEDWEEK.com seine diesjährige Dominanz. «Ich habe einen Riesenschritt gemacht, obwohl wir am Motorrad kaum etwas geändert haben. Aber es war genau das, was ich gebraucht habe. Nächstes Jahr wird das Motorrad mehr oder weniger gleich sein, weil es sich um dasselbe Modell handelt. Wir stehen mit unserem Bike an der Spitze. Natürlich können wir uns verbessern, aber dabei handelt es sich um Bereiche, in denen Ducati nie stark war – zum Beispiel in der Rollphase. Es ist unmöglich, überall perfekt zu sein. Deshalb müssen wir unsere Stärken nutzen und versuchen, in den schwachen Bereichen nicht zu viel zu verlieren.»
Nach jedem Bautista-Sieg ereifern sich die Gegner, dass die Ducati zu stark wäre und die Balance-Regel nicht perfekt funktioniere. Dass in Misano auch die Markenkollegen Michael Rinaldi, Axel Bassani und Danilo Petrucci um Podestplätze kämpften, ist Wasser auf ihre Mühlen.
«Misano war immer schon gut für Ducati», hielt der Weltmeister fest. «Ich weiß gar nicht, was ich sonst sagen soll. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und alles zu nutzen, was mir mein Team und das Motorrad bieten. Was Außenstehende sagen, kann ich eh nicht ändern. Leute, die mit meinen Ergebnissen einverstanden sind, okay. Für die Leute, die nicht glücklich darüber sind, tut es mir leid. Aber das ist die Realität.»
Italienische Medien verglichen Bautista zuletzt mit Max Verstappen, den zweifachen Formel-1-Weltmeister, der auch die aktuelle Meisterschaft anführt, und nannten ihn den «Verstappen der Superbike-WM». «Max ist ein sehr guter Fahrer, er hat aber eine ganz andere Geschichte als ich», unterstrich Alvaro. «Ich bevorzuge es, wenn man mich den ‚Bautista der Superbike-WM’ nennt. Es ist auch nicht so, dass ich die Meisterschaft schon gewonnen habe. Ich schaue auch nicht auf die Gesamtwertung, sondern genieße den Moment. In meiner ganzen Karriere hatte ich nie so ein gutes Gefühl für ein Motorrad wie jetzt. Ich weiß nicht, wie lange das noch so sein wird. Deshalb denke ich nicht an morgen oder die Meisterschaft.»