Petrucci muss womöglich warten, bis Bautista aufhört
Danilo Petrucci ließ sich in England feiern
Bereits bei seinem Heimrennen in Misano Anfang Juni hatte Danilo Petrucci den Speed für die Top-5 und möglicherweise sogar das Podium: Dritter am Trainings-Freitag, Vierter in der Superpole – und im ersten Rennen den Podestplatz vor Augen auf Platz 4 liegend gestürzt.
Und es sollte noch schlimmer kommen.
Im Superpole-Race rempelte Danilo in der zweiten Kurve der ersten Runde Dominique Aegerter an, der daraufhin ausrutschte und seinen GRT-Yamaha-Kollegen Remy Gardner mit ins Verderben riss.
In der siebten Runde kam es in Kurve 8 zur nächsten Kollision: Petrucci bremste zu spät und torpedierte Lecuona. Beim angsteinflößenden Aufprall zogen sich beide Fahrer starke Prellungen, Abschürfungen und Blutergüsse am linken Bein und der Hüfte zu.
In Donington Park schloss der 32-Jährige nahtlos an seine Leistungen aus Italien an, ohne seine Fehler zu wiederholen: Mit den Plätzen 4, 5 und 3 sorgte der beliebte Italiener bei Ducati und dem Barni-Team für Jubel und erlebte sein stärkstes SBK-Wochenende.
«In Italien lief wirklich alles schief», blickte Petrucci im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zurück. «Vielleicht hatten wir bereits dort das Potenzial für das Podium. In England war ich schon am Samstag stark. Vor dem Superpole-Race fürchte ich mich aber immer noch, solche Rennen bin ich nicht gewohnt. Ich muss mich wiederholen: Für mich sind drei Rennen an einem Wochenende zu viel: Das sind viele Starts, viele erste Runden, viele haarige Momente. Letztlich ist es für jeden gleich – das ist viel Racing. Ich strauchle immer noch, wenn der Hinterreifen neu ist, kann danach die Rundenzeiten aber gut halten.»
«Ich möchte einer der Fahrer sein, die mindestens ein Rennen in der Superbike- und MotoGP-WM gewinnen konnten», hielt der zweifache MotoGP-Sieger und Rallye-Dakar-Etappensieger fest. «Das wird hart, vielleicht muss ich dafür warten, bis Alvaro seine Karriere beendet», ergänzte Petrucci grinsend. «Toprak, Johnny Rea und viele andere sind ebenfalls stark. Aber ich möchte mir diesen Traum erfüllen. Ich habe mir diese Liste angeschaut, da stehen nur berühmte Namen drauf. Zu ihnen will ich gehören. Wenn ich sehe, dass ich in dieser Meisterschaft mitreden kann, dann will ich hierbleiben.»
Bislang 17 Fahrern ist es gelungen, in der MotoGP- und Superbike-WM zu gewinnen:
Troy Bayliss 52 SBK / 1 MotoGP
Carlos Checa 24 SBK / 2 MotoGP
Marco Melandri 22 SBK / 5 MotoGP
Max Biaggi 21 SBK / 13 MotoGP
Pierfrancesco Chili 17 SBK / 1 MotoGP
John Kocinski 14 SBK / 4 MotoGP
Ben Spies 14 SBK / 1 MotoGP
Regis Laconi 11 SBK / 1 MotoGP
Chris Vermeulen 10 SBK / 1 MotoGP
Mick Doohan 3 SBK / 54 MotoGP
Cal Crutchlow 3 SBK / 3 MotoGP
Makoto Tamada 3 SBK / 2 MotoGP
Marco Lucchinelli 2 SBK / 6 MotoGP
Kevin Magee 2 SBK / 1 MotoGP
Alex Barros, 1 SBK / 7 MotoGP
Garry McCoy 1 SBK / 3 MotoGP
Nicky Hayden 1 SBK / 3 MotoGP