Yamaha glaubt: Toprak trieb Bautista in den Fehler
Paul Denning und Toprak Razgatlioglu
Die Ergebnisse von Álvaro Bautista in der Superbike-WM 2023 sind bilderbuchartig. 17 Sieger und 19 Podestplätze durch den Ducati-Piloten in 21 Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Einzug zwei Rennstürze trüben das perfekte Bild: Den ersten leistete sich der Weltmeister im Superpole-Race auf Lombok, den zweiten am vergangenen Wochenende im zweiten Lauf in Imola.
Ein Sturz in einem Hauptrennen wiegt naturgemäß schwerer als im Sprintrennen, wo es nur halbe Punkte zu gewinnen gibt. Dem Fehler des 38-Jährigen in Imola schon in Kurve 3 der ersten Runde war eine Niederlage gegen Toprak Razgatlioglu im Superpole-Race vorausgegangen.
Solche Tage erinnern Pata Yamaha-Teamchef Paul Denning daran, wie wichtig der türkische Ausnahmekönner für das Superbike-Projekt ist – und wie schmerzlich er im nächsten Jahr fehlen wird. «Das war Yamahas erster Sieg in einem Superpole-Race in Imola und gleichzeitig einer der spannendsten Kämpfe, die es jemals gab. Topraks anhaltender Druck trug möglicherweise zu Álvaros Fehler am Nachmittag bei. Toprak nutzte das aus und kontrollierte das Rennen, um den Doppelsieg nach Hause zu bringen», ließ der Engländer den Sonntag Revue passieren.
Gleichzeitig mahnt Denning an, dass die jüngste Drehzahlreduzierung der Ducati V4R nicht ausreicht, um Chancengleichheit herzustellen. «Toprak fuhr im ersten Lauf aggressiv wie immer, führte das Rennen viele Runden lang an und setzte alles ein, um den Sieg zu erringen – aber wie bei einer springenden Schallplatte hat es wieder einmal nicht gereicht», sagte Denning. «Der Unterschied in der Beschleunigung, sobald die Reifen nachlassen, ist ein Witz! Obwohl Álvaro sicher erstklassig fährt, stimmt die Leistungsbilanz am Ende eindeutig nicht.»