Formel 1: Abschied in der Unterhose

Weg von Kawasaki: Auch für Pedercini-Team eine Option

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini

Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini

Kawasaki schwimmen in der Superbike-WM die Felle davon. Rekordchampion Johnny Rea kann sich den Wechsel zu Yamaha vorstellen und die Kundenteams denken ebenfalls laut über den Umstieg nach.

Von 2013 bis 2020 war Kawasaki der erfolgreichste Hersteller in der Superbike-WM. Mit Tom Sykes wurde die Weltmeisterschaft 2013 gewonnen, mit Jonathan Rea von 2015 bis 2020. Seit 2012 landete jedes Jahr ein Kawasaki-Fahrer in den Top-3 der Gesamtwertung.

Doch nach der knappen Niederlage gegen Toprak Razgatlioglu und Yamaha 2021, verlor Rea im Vorjahr gegen Alvaro Bautista und Ducati deutlich. Dieses Jahr hat der Nordire gar keine Chance mehr und schaffte es in den 24 Rennen vor der Sommerpause nur elfmal aufs Podium. Gewonnen hat er lediglich bei der Reifenlotterie im ersten Rennen in Most und ist derzeit Gesamtdritter – 176 Punkte hinter Bautista und 102 hinter Razgatlioglu.

Manuel Puccetti, der Boss von einem der drei Kawasaki-Kundenteams, überraschte mit seiner Ankündigung auf SPEEDWEEK.com, dass er für 2024 intensiv über den Wechsel zu Ducati nachdenke.

Die Ideen von Lucio Pedercini, ebenfalls seit vielen Jahren ein treuer Partner von Kawasaki, gehen wegen der mangelnden Konkurrenzfähigkeit der ZX-10RR in die gleiche Richtung.

Der Ex-Rennfahrer weiß, dass er für zwei neue Motorräder eines anderen Herstellers plus Ersatzmotoren und Sturzteile mindestens eine halbe Million Euro braucht.

«Der Markenwechsel ist eine Idee, zuerst muss ich aber das Budget dafür auftreiben», sagte Pedercini gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe viele Kawasaki-Teile, bei einem Wechsel beginne ich bei null. Und heute ist es nicht mehr wie früher. Von 1998 bis 2007 arbeitete ich mit Ducati. Als ich von Ducati zu Kawasaki ging, gab es bei Kawasaki nur das Werksteam. Damals, 2008, bekam ich das gesamte Material von 2007 gratis, das war eine sehr komfortable Situation. Ich hatte einen Vertrag mit Kawasaki Italien, heute habe ich ihn mit Kawasaki Europa. Meine Situation ist schwierig und ich bin nicht sehr glücklich, was unseren Rückstand zum Kawasaki-Werksteam betrifft. Deshalb überlege ich, ob es eine andere Möglichkeit gibt.»

Das dritte Kawasaki-Kundenteam Orelac ist in der Supersport-WM seit 2022 mit Material von Ducati unterwegs. Jeder kann sich ausmalen, dass auch sie überlegen, ob es Sinn macht, in der Superbike-WM mit Kawasaki fortzufahren.


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