MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Sensation: Sechstes Ducati-Team in der Superbike-WM

Von Ivo Schützbach
Teamchef Manuel Puccetti hat genug von hinteren Plätzen

Teamchef Manuel Puccetti hat genug von hinteren Plätzen

Ducati bekommt Zuwachs in der Superbike-WM. Nachdem das Team Marc VDS seinen Einstieg für 2024 bestätigt hat, folgt der nächste Hammer: Das Puccetti-Team wird ebenfalls mit dem Werk aus Bologna arbeiten.

Am 9. August berichtete SPEEDWEEK.com von den Plänen von Teamchef Manuel Puccetti mit seinem Superbike-Team von Kawasaki zu Ducati zu wechseln. «So weiterzumachen, ist für mich unmöglich», betonte der Italiener, der mit der ZX-10RR seit 2020 kaum noch Erfolge feiert. «Ducati würde Sinn machen, weil wir bei ihnen ein siegfähiges Motorrad kaufen können. Ich brauche erfolgversprechende Zukunftsaussichten, es ist einfach zu sehen, welche Marke derzeit erste Wahl ist.»

Am Freitag erkundigte sich SPEEDWEEK.com in Aragon bei Puccetti über den Stand der Dinge. «Ich habe keine News für dich, außer dass das Mittagessen gut war», grinste der Teamchef.

Doch Quellen bei Ducati bestätigen: Der Deal ist unter Dach und Fach, Puccetti wird zum Hersteller aus Borgo Panigale gehen! Einige potente Sponsoren stehen hinter dem Sensationswechsel, dem Vernehmen nach wurde das Material bei Ducati bereits bestellt. Puccetti hat im Paddock die Fühler ausgestreckt und redet mit Ducati-Technikern über nächste Saison – so etwas bleibt nicht unbemerkt. Und unter den jobsuchenden Fahrern hat sich die Neuigkeit auch bereits herumgesprochen.

Die offensichtlichen Kandidaten für den Ducati-Sitz bei Puccetti sind Noch-Werksfahrer Michael Rinaldi sowie Philipp Öttl aus dem Go-Eleven-Team, beide kennen die Panigale V4R bestens. Öttl wurde mit Puccetti im Jahr 2020 Dritter der Supersport-WM, der Deutsche dürfte aber nur eine Chance haben, wenn der Deal mit Rinaldi nicht zustande kommt. Auch der bei BMW geschasste Loris Baz macht aus seinem Interesse an einer schnellen Ducati kein Geheimnis.

Puccetti ist seit vielen Jahren eines der besten Privatteams in der Superbike-WM, seit 2020 sind sie mit der Kawasaki aber arg ins Hintertreffen geraten.

Manuel Puccetti ebnete den Weg für die grandiose Karriere des späteren Superbike-Weltmeisters Toprak Razgatlioglu. Nach dessen zwei Jahren im Red Bull Rookies-Cup brachte er ihn in die Superstock-600-EM, die er 2015 auf Anhieb gewann. Anschließend fuhr der Türke zwei Jahre in der Superstock-1000-EM, in welcher er 2017 hinter Rinaldi Gesamtzweiter wurde.

2018 war Razgatlioglus erste Saison in der Superbike-WM, mit dem Puccetti-Team eroberte er damals als Rookie sensationell zwei Podestplätze. In seiner zweiten Saison mit den Italienern gewann Toprak zweimal, stand 13 Mal auf dem Podium und wurde WM-Fünfter.

Mit dem Weggang von Toprak zu Yamaha begann für das Puccetti-Team der Niedergang in der Superbike-Klasse. Xavi Fores und Lucas Mahias sowie Aushilfspilot Tito Rabat konnten nie an die Erfolge ihres Vorgängers anknüpfen. Der Tiefpunkt wurde diese Saison mit Ex-Weltmeister Tom Sykes erreicht, nach den ersten vier Events erfolgte die einvernehmliche Trennung.

Zu den diesjährigen vier Ducati-Teams Aruba.it, Motocorsa, Barni und Go Eleven kommen mit Marc VDS und Puccetti zwei neue hinzu. Lediglich das Aruba-Werksteam wird zwei Fahrer einsetzen, alle anderen einen.

Die Ducati-Teams in der Superbike-WM 2024:

Aruba.it: Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)

Go Eleven: Andrea Iannone (I)

Barni: Danilo Petrucci (I)

Marc VDS: Sam Lowes (GB)

Puccetti: Rinaldi? Baz? Öttl?

Motocorsa: Rinaldi? Baz? Öttl?

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