In Jerez schließt Jonathan Rea (36) die Akte Kawasaki
Jonathan Rea steht vor einem emotionalen Abschied von Kawasaki
Die Erfolgsgeschichte von Jonathan Rea und Kawasaki in der Superbike-WM ist außergewöhnlich. Mit dem Sieg im ersten Rennen auf Phillip Island und dem WM-Titel in der ersten gemeinsamen Saison begann eine bis dahin nie dagewesene Dominanz. Sechs WM-Titel gewann der Nordire in Folge, 104 seiner 115 Superbike-Siege erreichte der 36-Jährige im Sattel der ZX-10RR und stellte viele weitere Rekorde auf.
Der seit 2021 geringer werdende Erfolg trieb Rea für 2024 als Nachfolger von Toprak Razgatlioglu ins Pata Yamaha-Werksteam. Beim Saisonfinale in Jerez endet eine Ära, wenn der Rekordweltmeister und Kawasaki anschließend getrennte Wege gehen und zukünftig Rivalen sein werden. «Es ist ein seltsames Gefühl, nach Jerez zu fahren, weil es mein letztes Rennen mit Kawasaki ist. Ich bin sicher, dass es ein emotionales Wochenende mit dem Team wird», sagte Rea. «Wir kämpfen immer noch um den dritten Platz in der Meisterschaft. Das große Ziel für das Wochenende ist, Spaß auf dem Motorrad zu haben, den bestmöglichen Job zu machen und sicherzustellen, dass wir in den Top-3 bleiben. Wenn ich darüber nachdenke, was für eine erstaunliche Partnerschaft es war – ich bin sicher, dass es ein emotionales Wochenende werden wird.»
Rea könnte mit einem weiteren Sieg der Fahrer mit den meisten WM-Siegen werden. Bisher teilt er sich diesen Rang mit Giacomo Agostini. «Jerez ist eine Strecke, die vielleicht schwierig für uns war, aber wir haben dort auch einige großartige Zeiten erlebt und Rennen gewonnen. Es war auch der Schauplatz meines ersten Weltmeisterschaftsgewinns für Kawasaki. Bei den Wintertests fahren wir dort viele Runden, sodass wir eine gute Vorstellung vom Set-up haben. Die ZX-10RR hat sich im Laufe der Saison weiterentwickelt und wir haben Schritte in eine positive Richtung gemacht. Ich möchte das Jahr wirklich stark für mein Team beenden. Ich hoffe, dass ich eine gute Vorstellung geben und das Team stolz machen kann.»
Bei Kawasaki bleibt Alex Lowes, der zuletzt in Portimão erneut Probleme mit dem Knie bekommen hat und sich am Donnerstag zuerst die Freigabe von den Rennärzten einholen muss. «Jerez fühlt sich für mich eher wie ein Saisonauftakt oder wie der erste Wintertest an, als das letzte Rennen des Jahres – seit der Sommerpause war ich verletzt. Jetzt hatte ich ein paar Wochenenden Pause, an denen ich hart gearbeitet und hart trainiert habe. Ich freue mich darauf, das Jahr in Jerez stark zu beenden», meinte der Engländer. «Der traurige Teil des Wochenendes ist, dass es Jonathans letztes Mal mit Kawasaki sein wird. Es war ein Vergnügen, vier Jahre die Garage mit ihm zu teilen. Wir alle wissen, was für ein guter Fahrer er ist, und die Statistiken sprechen für sich. Er ist der beste Superbike-Fahrer meiner Generation und einer der besten überhaupt. Aber was fast noch besser ist, ist sein Verhalten abseits der Rennstrecke.»