Andrew Pitt ist die neue rechte Hand von Jonathan Rea
Andrew Pitt
Andrew Pitt kann zufrieden auf seine Motorsport-Karriere zurückblicken. Über zehn Jahre fuhr der Australier in verschiedenen Weltmeisterschaften, seine Paradedisziplin war die Supersport-WM, die er 2001 mit Kawasaki und 2008 mit Honda gewann. Von 66 Rennen gewann er sieben und erreichte insgesamt 23 Podiumsplätze und drei Polepositions. 2010 bestritt er für Yamaha noch einige Rennen in der BSB und für Reitwagen Team die Superbike-WM, anschließend hing er Helm und Lederkombi an den Nagel.
Nach seiner aktiven Karriere blieb Pitt in verschiedenen Funktionen dem Rennsport treu. Vor allem in der Supersport-WM engagierte sich der Australier als Riding-Coach und fungierte als Cheftechniker von Randy Krummenacher, als der Schweizer 2016 in die Supersport-WM wechselte.
In diesem Jahr betreute der 47-Jährige im Superbike-Werksteam von Yamaha den Italiener Andrea Locatelli; für 2024 wechselt Pitt an die Seite von Jonathan Rea. «Wir sind für den Erfolg da. Wir kommen nicht zur Arbeit, um Letzter zu werden», erklärte Pitt seinen Job.
Es braucht seine Zeit, bis sich Cheftechniker und Fahrer aufeinander ein- und abgestimmt haben. Bei Rea und Pitt mag es schneller gehen – sie waren 2008 Teamkollegen bei Ten Kate Honda!
«Es geht um Vertrauen und Respekt, aber man muss nicht die besten Freunde sein», betonte der zweifache Supersport-Weltmeister. «Es kann Momente geben, in denen man den Fahrer nach hinten rufen muss, um ein ernstes Gespräch zu führen. Es gibt aber auch Situationen, in denen man den Arm um ihn legen und ihn umarmen muss. Der Fahrer riskiert jedes Mal sein Leben, wenn er auf die Strecke geht, also muss er dir vollkommen vertrauen, und das ist es, was eine enge Beziehung ausmacht. Sie vertrauen uns und wir vertrauen ihnen, das ist der Schlüssel zu allem.»
Als Cheftechniker zu arbeiten, hatte sich Pitt selbst nicht vorgenommen, es passierte einfach so.
«Der Job als Crew-Chief war etwas, was ich mir nie vorgenommen habe. Ich bin selbst Rennen gefahren, aber ich war auch Buchhalter, was nicht gerade die logische Entwicklung war», schmunzelte der 47-Jährige. «Aber als ich mit dem Rennsport aufhörte, wurde ich gefragt, ob ich die Rolle ausprobieren wolle, und ich war bereit, es zu tun. Der Rest ist Geschichte. Eine Woche vor einem Rennen haben wir bereits alles besprochen. Wir haben bereits einen Plan und wissen, welche Reifen wir zur Verfügung haben werden. Am Donnerstag haben wir dann alle zusammen weitere technische Meetings, um zu prüfen, ob wir vor dem ersten Training noch etwas anpassen wollen. Aber im Grunde haben wir schon einen Plan für die Elektronik, die Reifen und den Sprit, und nach der Session werden wir sehen, was wir gelernt haben.»