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Geständnis von Bautista: Gründe für die MotoGP-Pleite

Von Ivo Schützbach
Der zweifache Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) ging bei seinem MotoGP-Wildcard-Einsatz in Sepang unter. Erst nach dem Rennen am Sonntag rückte er mit der Sprache heraus, weshalb er so langsam war.

In der Superbike-WM ist Alvaro Bautista eine Naturgewalt und in Kombination mit der Ducati Panigale V4R nur sehr schwer zu schlagen, wie seine 59 Siege und 89 Podestplätze belegen. Doch trotz zwei vorangegangenen MotoGP-Tests in Misano war er bei seinem Wildcard-Einsatz in Sepang von konkurrenzfähig weit entfernt.

Obwohl Alvaro sowohl die Strecke in Malaysia als auch die dort herrschende Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit mag, ging er zur Verwunderung vieler unter. Den Trainings-Freitag beendete Bautista als Vorletzter, das Qualifying und das Sprintrennen am Samstag ebenfalls. Im Grand Prix am Sonntag kam er erneut als Vorletzter ins Ziel, doch der hinter ihm fahrende Takaaki Nakagami (LCR Honda) war gestürzt und ist anschließend weitergefahren. 53,5 sec fehlten Bautista im Ziel auf Sieger Enea Bastianini.

«Ich muss gestehen, dass ich das ganze Wochenende ein Problem hatte, das ich nicht akzeptieren wollte», erzählte Bautista am Sonntagnachmittag. «Im Jerez-Test hatte ich mit dem Superbike einen hässlichen Sturz und bin nach einem Highsider aus drei Metern Höhe auf den Kopf gekracht. Später war alles okay, aber schon am Freitag spürte ich in Sepang, dass ich auf der linken Seite keine Kraft habe. Ich versuchte damit klarzukommen und arbeitete mit den Physiotherapeuten, aber es wurde immer schlimmer. Ich konnte nicht so fahren wie ich wollte und bin deshalb böse auf mich selbst. Ich konnte weder das Fahren genießen noch pushen.»

Das Team von Bautista hatte sich bereits am Freitag gewundert: Denn die Daten offenbarten, dass er beim Anbremsen und in Rechtskurven sehr gut war, in zwei Linkskurven aber fast eine Sekunde einbüßte.

«Ich redete mich heraus und sprach von mangelndem Vertrauen, in Wirklichkeit brauchst du aber viel Kraft auf diesem Motorrad, wenn du auf der Bremse einlenkst», gab Alvaro zu. «Ich bin frustriert. Nicht wegen dem Ergebnis, sondern weil ich nicht mein Maximum geben konnte. 90 Prozent meines Problems waren wie beschrieben. Die restlichen zehn Prozent waren mein mangelndes Vertrauen und die Abstimmung. Es ist schade, dass ich meine Chance nicht nutzen konnte. Es wäre schön, wenn ich noch einmal fahren dürfte und dann körperlich 100-prozentig fit bin.»

Auf die Idee, den Wildcard-Einsatz abzusagen, kam der fast 39-Jährige nicht. «Ich hatte und habe ja keine Schmerzen, alles war okay», meinte Bautista. «Es ist nur so, dass ich keine Kraft habe. Ich muss mich zuhause in Spanien durchchecken lassen, weshalb das so ist. Vielleicht stimmt etwas mit einem Wirbel im Nacken nicht. Bei dem Sturz wurden die Wirbel komprimiert und die Muskeln überdehnt, das hat vermutlich Auswirkungen auf den Nerv des Arms. Wir müssen uns das sehr genau anschauen, der Nacken ist ein sehr kritischer und sensibler Bereich. Hoffentlich bringen wir das schnell in Ordnung, damit ich für die Wintervorbereitung fit bin.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h)
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.

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