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Alvaro Bautista (Ducati): «Dann bist du verloren»

Von Ivo Schützbach
Der MotoGP-Wildcard-Einsatz von Superbike-Champion Alvaro Bautista in Sepang war ein Flop, der Spanier machte trotzdem einige interessante Erfahrungen – vor allem mit den Reifen.

Während des Superbike-Tests in Jerez war Alvaro Bautista am 1. November nach einem Highsider auf den Kopf geknallt, hatte infolgedessen aber keine Schmerzen und machte sich deshalb auch keine Sorgen, was seinen MotoGP-Wildcard-Einsatz in Sepang betraf.

Doch in Malaysia stellte sich heraus, dass der Spanier auf der linken Körperseite keine Kraft hatte, Ursache ist wahrscheinlich ein eingeklemmter Nerv im Nacken oder in der Schulter. Bautista fuhr drei Tage lang hinterher und war anschließend böse auf sich selbst, weil er sich das Problem nicht gleich hatte eingestehen wollen.

Trotzdem war das MotoGP-Wochenende für den zweifachen Superbike-Weltmeister nach fünf Jahren Pause in der Königsklasse eine interessante Erfahrung, welche ihm die Entwicklungen in den beiden Rennserien vor Augen hielt.

Dass sein Superbike-Fahrstil mit der Prototypenmaschine nicht funktioniert, wurde Alvaro bereits während der Tests in der Vorbereitungsphase klar. «Ich kann den Hinterreifen nicht so beanspruchen, wie ich das auf dem Superbike mache», erklärte der demnächst 39-Jährige. «Das MotoGP-Bike lässt sich nicht so sehr über das Hinterrad lenken, weil sonst die Traktion abreißt. Das kannst du anschließend nicht mehr aufholen und verlierst deshalb viel. Auf dem MotoGP-Bike musst du sehr aufpassen, wie sehr du das Hinterrad rutschen lässt. Die Leistungsentfaltung ist auch gänzlich anders: Unten heraus hat der Motor mehr Power, du musst mit dem Gas also noch sanfter umgehen. Als ich früher MotoGP fuhr, gab es einen großen Unterschied zwischen den Werksmaschinen und den anderen, heute liegen die Motorräder viel näher beisammen. Der Level der Fahrer ist immer hoch, das ist eine Weltmeisterschaft.»

Während der Wintertests überraschen die Superbike-Piloten besonders in Jerez regelmäßig mit Zeiten, die über eine fliegende Runde nahe dem MotoGP-Level sind. Das ist vor allem den Einheitsreifen von Pirelli geschuldet, die im Gegensatz zu den MotoGP-Pneus von Michelin in einem sehr breiten Temperaturfenster funktionieren.

Wie würde sich ein MotoGP-Bike auf Pirelli-Reifen anfühlen? «Das wäre auf jeden Fall interessant», schmunzelte Bautista. «Für drei oder vier Runden ginge das gut, dann wäre vom Reifen nichts mehr übrig. Der Vorderreifen wäre zu weich für das MotoGP-Bike, er ist nicht steif genug. Aber der Hinterreifen könnte eine gute Idee sein, den würde ich gerne mal probieren. Gut an den Pirelli ist, dass man das Hinterrad ein bisschen durchdrehen lassen kann und trotzdem Traktion da ist. Das geht mit dem Michelin nicht, dann bist du verloren.»


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