Yamaha überzeugt: Alle Zweifel von Rea sind verflogen
Jonathan Rea im Gespräch mit Teamchef Paul Denning
Jonathan Rea hatte mehrere Optionen für 2024. Er hätte seine Karriere mit Kawasaki fortsetzen können, angesichts der eher geringen Chancen auf den siebten Gewinn der Superbike-Weltmeisterschaft hätte er aber auch zurücktreten können. Als sich die Möglichkeit ergab, Nachfolger von Toprak Razgatlioglu im Yamaha-Werksteam zu wechseln, entschied sich der 36-Jährige nach neun Jahren mit der ZX-10RR zum Wechsel auf die R1.
Man kann sich vorstellen, dass es für Rea eine schwierige Entscheidung war, Kawasaki zu verlassen. Er lässt ein vertrautes Umfeld und liebgewonnene Menschen zurück, ohne sich sicher zu sein, wie es sportlich und menschlich bei Yamaha laufen wird. Am Ende beweist es die Motivation und den Siegeswillen des Nordiren.
Zwei Tests mit Yamaha hat Rea bereits absolviert, die Umstellung auf das Superbike aus dem japanischen Iwata gelang ihm ohne größere Schwierigkeiten. In 1:38,592 min umrundete der sechsfache Weltmeister die Rennstrecke in Jerez 0,2 sec schneller als sein bisheriger Kawasaki-Teamkollege Alex Lowes in derselben Woche.
Auch wenn hinter der Vergleichbarkeit der Rundenzeiten bei Tests immer ein Fragezeichen steht, war die Erleichterung bei Rea und seinem neuen Team offensichtlich. «Im Vorfeld hätte man sich ein wenig Sorgen machen können – ich glaube, das meinte Johnny selbst. Ob er nach neun Jahren auf ein und demselben Motorrad etwas Neues fahren kann. Ich denke aber, dass diese Zweifel schon nach 15 Runden am ersten Testtag ausgeräumt waren», sagte Paul Denning, dessen Crescent-Team den Werksauftritt von Yamaha abwickelt. «Die Geschwindigkeit und die Reaktion der Yamaha-Jungs zwischen dem ersten und zweiten Test – ihm ein paar neue Teile zu geben, um seine Sitzposition zu verbessern und andere seiner Vorlieben anzupassen – hat ihn sehr erfreut, dass Dinge entwickelt, hergestellt, geliefert und auf seinen Wunsch hin am Motorrad montiert werden. Es gibt keinen Zweifel am Engagement, das Motorrad so zu gestalten, dass es zu ihm passt.»
Denning sieht keine Probleme darin, dass Rea mit jedem Test und jeder Runde auf dem Motorrad schneller werden wird. «Er musste seinen Fahrstil nicht wirklich anpassen, er fühlt sich sehr wohl, ab dem ersten Test», betonte der Engländer. «Wie immer sind es die letzten paar Zehntel, die die Herausforderung hinsichtlich Speed und Konstanz darstellen. Je besser er das Motorrad kennenlernt und je mehr er seine Vorteile ausnutzen kann, desto besser wird seine Pace.»