Dominique Aegerter: Nur Siege sorgen für volle Kasse
Dominique Aegerter
Es ist in den meisten internationalen Motorsport-Serien dasselbe: Top-Piloten in den besten Teams verdienen mitunter Millionen, Hinterbänkler müssen dagegen nicht selten sogar Geld ins Team mitbringen, um eine Saison fahren zu können. In der seriennahen Weltmeisterschaft ist es nicht anders.
In der Superbike-WM können Stars wie Álvaro Bautista (Ducati), Jonathan Rea (Yamaha) und Toprak Razgatlioglu (BMW) ein entspanntes Leben führen und sich ein beruhigendes Polster für den Lebensabend zurücklegen, während dahinter die Schere immer weiter auseinandergeht. Dominique Aegerter, der seine Rookie-Saison im Yamaha-Team Giansanti Racing als WM-Achter (zwei Podestplätze) beendet hat, ist auch finanziell im Mittelfeld zu finden.
«Die letzten drei Saisons konnte ich den Töffpiloten-Beruf so ausüben, wie es eigentlich sein sollte. Ich habe immer etwas verdient», sagte der Schweizer in einem Interview mit Stefan Leuenberger von der Lokalzeitung Unter-Emmentaler. «Allerdings stammen die Haupteinnahmen nicht von den nicht sehr hohen Podestplatz-Prämien oder dem Lohn, den ich von Yamaha erhalte, sondern von den Beträgen der Privatsponsoren. Die Beträge sind nicht riesig. Die Podest-Prämien werden lediglich vom Yamaha-Rennstall bezahlt. Für die beiden Jerez-Podestplätze habe ich unter 10.000 Franken erhalten. Finanziell richtig einschenken würde es nur, wenn ich einen Sieg einfahre.»
Dazu kommt, dass Aegerter einen Teil seines Einkommens an seinen Manager und Bruder Kevin abführt. Helfend zur Seite stehen auch die Eltern.
«Wobei: Papa und Mama arbeiten eigentlich gratis für mich. Ich bin extrem dankbar dafür.», schmunzelte der Domi-Fighter, der auch versucht, über seine traditionelle Saisonabschlussparty Einnahmen zu generieren. «Die Party war super und ich hatte es mit den Besuchenden toll. Fakt ist aber natürlich, dass der Aufwand und die Kosten für diesen Großanlass sehr hoch sind. Ich habe zwei bis drei Wochen Arbeit damit, benötige 50 Mithelfende. Natürlich wünsche ich mir möglichst viele Leute. Es wäre schön, einmal 2000 bis 2500 Leute begrüßen zu können. Ich warte jetzt einmal die Abrechnung ab, damit ich Bilanz ziehen kann. Natürlich ist es schön, wenn etwas herauskommt. Aber alleine der Austausch mit meinen Fans macht die Party immer wertvoll.»