Alvaro Bautista: «Darauf gibt es nur zwei Reaktionen»
Titelverteidiger Alvaro Bautista
«Es ist eine große Genugtuung, wieder an einem wunderschönen Ort wie Madonna di Campiglio zu sein, um die Motorräder zu präsentieren», sagte Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista am Montagmittag. «Wir werden uns einer Meisterschaft 2024 stellen, die äußerst anspruchsvoll sein wird, mit vielen Änderungen sowohl im technischen Reglement als auch im Hinblick auf die Teilnehmer. Letztes Jahr mussten wir nur die Startnummer auf dem Motorrad ändern, von 19 auf 1. Dieses Jahr stellen wir uns mehreren echten Herausforderungen. Einige technische Vorschriften kommen uns zugute, andere Details wie das Mindestgewicht sind nicht so gut für mich.»
Erstmals wird es in der Ende Februar beginnenden Weltmeisterschaft 2024 ein Mindestgewicht aus Motorrad und Fahrer in voller Montur in dieser Klasse geben, Bautista als der Leichteste im Feld muss zirka sieben Kilogramm zuladen. Ducati bekommt aber auch Zugeständnisse, der Motor der V4R darf dieses Jahr wieder deutlich höher drehen.
Schwer vorherzusagen ist, wie sich die personellen Änderungen bei den Gegnern auswirken. BMW hat sich Toprak Razgatlioglu geangelt, Yamaha hat als dessen Nachfolger Rekordchampion Jonathan Rea verpflichtet. Verlierer dieser Rochade ist Kawasaki, die Grünen geben dem jungen Axel Bassani an der Seite von Alex Lowes eine Chance.
«Wir werden hart arbeiten müssen, um uns an die neuen Regeln anzupassen, aber ich glaube, dass es auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame Saison wird», meint Bautista. «Ziel ist, so schnell wie möglich unser maximales Potenzial auszuschöpfen, um dann in jeder Runde Spaß zu haben. Wir wollen das gleiche Niveau wie letztes Jahr erreichen. Auch in der Box wird es Veränderungen mit einem neuen Teamkollegen geben: Nicolo Bulega ist jung, stark und hat bereits bewiesen, dass er schnell ist. Ich weiß, dass er maximalen Druck auf mich ausüben wird, er ist siegeshungrig und sehr motiviert.»
«Herausforderungen kann man sich auf zwei Arten stellen», hielt Bautista fest. «Man kann sich geschlagen geben oder denken, man hätte einen Nachteil. Oder du nimmst sie an und gibst dein Bestes. Ich habe mich immer schon für die zweite Option entschieden und werde versuchen, sogar noch besser als im Vorjahr zu sein. Ich habe viel Erfahrung und kann Dinge deshalb anders beurteilen. Vor den Rennen bin ich ruhig und selbstbewusst, ich weiß genau, was ich von dem Rennen erwarte und was ich dafür zu tun habe. Wenn mir gelingt zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe, bin ich glücklich. Jeder Sieg, jedes Podium, jedes gute Ergebnis muss gefeiert werden. Genau das mache ich mit meinem Team, als wäre es das erste Mal.»
Im Vorjahr gewann der 39-Jährige 27 der 36 Rennen und stand 31 Mal auf dem Podium. In der Gesamtwertung eroberte Alvaro 76 Punkte mehr als Vizeweltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha). Diese Erfolge werden schwer zu toppen sein.
«Die Saison 2024 wird auf jeden Fall interessant», ergänzte Teameigentümer Stefano Cecconi, der Boss von Aruba. «Wir stehen aufgrund des neuen Reglements und der neuen Situation unserer Konkurrenten vor großen Herausforderungen, das ist ein zusätzlicher Anreiz für uns. Ich habe keine Zweifel, dass das Team mit der gleichen Entschlossenheit weiterarbeiten wird, um erneut großartige Ergebnisse zu erzielen. Wir werden uns auf die beste Besetzung verlassen, die ein Team haben kann: zwei aktuelle Weltmeister. Wir werden auch die außerordentliche Unterstützung von Ducati an unserer Seite haben. Deshalb starten wir in diese Saison mit allen Voraussetzungen, um wieder die Hauptdarsteller zu sein.»