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Philipp Öttl (21./Yamaha): Erfolg nicht über Nacht

Von Toni Schmidt
Philipp Öttl

Philipp Öttl

Für den einzigen deutschen Superbike-WM-Teilnehmer Philipp Öttl lief die Saison schwach an. Nach dem Wechsel auf die Yamaha R1 gibt es noch immer viel zu erledigen, der Test in Barcelona war deshalb besonders wichtig.

Während Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) beim zweitägigen Barcelona-Test mit 1:40,172 min für einen inoffiziellen Streckenrekord sorgte, gibt es bei anderen Piloten immer größere Sorgenfalten. Auch beim einzigen deutschen Stammfahrer, dem Bayer Philipp Öttl, dürften derzeit die Gedanken kreisen, denn mit 1:42,321 min ist er deutlich hinter der Spitze: In der kombinierten Zeitenliste nach zwei Tagen findet er sich lediglich auf Position 21.

Auf die anderen Yamaha-Fahrer (ausgenommen Bradley Ray) verliert Öttl mehr als eine Sekunde, wobei unklar ist, wer einen Qualifyer-Hinterreifen einsetzte. Fest steht: Der Wechsel von Ducati zum japanischen Hersteller gestaltet sich schwierig. Schon in Phillip Island gab es für Öttl eine magere Ausbeute und nur zwei WM-Punkte, in Barcelona droht ihm in einer Woche ein ähnliches Schicksal, zieht man das Testresultat als Ausgangslage heran.

«Wir haben viele Sachen ausprobiert, müssen geduldig sein und viel arbeiten», betonte der 27-Jährige. «Wir kommen der Sache etwas näher, doch es geht nicht in die gewisse Richtung. Wir probieren viel aus, damit wir wissen, in welche Richtung wir hinarbeiten, wir brauchen Zeit.»

Der nachdenkliche Lockenkopf machte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com das Hauptproblem aus: «Wir müssen das Gesamtpaket zusammenfügen, und das dauert. Wir haben so viele unterschiedliche Streckenlayouts, da brauchen wir relativ lange, um auf einen grünen Zweig zu kommen.»

Positiv: Gegenüber dem ersten Testtag konnte sich Öttl mit der R1 um eine Sekunde steigern. Vergleicht man die Zeiten der anderen Piloten, nützt dies nur wenig, denn diese steigerten sich am zweiten Tag in Barcelona ebenfalls. Das Team GMT94 Yamaha und Öttl haben für einen erfolgreichen Europa-Auftakt viel Arbeit vor sich.

Kombinierte Zeiten Superbike-WM, Barcelona- Test (14./15. März):
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:40,172 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:40,199 + 0,027 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:40,601 + 0,429
4. Andrea Iannone (I) Ducati 1:40,662 + 0,490
5. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:40,772 + 0,600
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:40,848 + 0,676
7. Sam Lowes (GB) Ducati 1:40,944 + 0,772
8. Michael vd Mark (NL) BMW 1:40,961 + 0,789
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:40,985 + 0,813
10. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:41,020 + 0,848
11. Álvaro Bautista (E) Ducati 1:41,029 + 0,857
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:41,044 + 0,872
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:41,160 + 0,988
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:41,178 + 1,006
15. Michele Pirro (I) Ducati 1:41,479 + 1,307
16. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:41,557 + 1,385
17. Scott Redding (GB) BMW 1:41,574 + 1,402
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:41,800 + 1,628
19. Xavier Vierge (E) Honda 1:41,804 + 1,632
20. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:42,102 + 1,930
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:42,321 + 2,149
22. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:42,371 + 2,199
23. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:42,413 + 2,241
24. Iker Lecuona (E) Honda 1:42,795 + 2,623
25. Sylvain Guintoli (F) BMW 1:43,121 + 2,949
26. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:43,187 + 3,015
27. Bradley Smith (GB) BMW 1:43,369 + 3,197
28. Florian Marino (F) Kawasaki 1:43,383 + 3,211

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