Topraks BMW-Siege: Selbst Sofuoglu war überrascht
Kenan Sofuoglu gab Toprak Razgatlioglu die passenden Worte mit auf dem Weg
Als BMW im Juli 2023 Toprak Razgatlioglu unter Vertrag nahm, setzte man sich gleichzeitig unter enormen Druck. Denn wenn selbst der Superbike-Weltmeister von 2021 mit der M1000RR nicht erfolgreich sein würde, dann war das Motorrad die Ursache und damit die Ingenieurskunst des bayerischen Herstellers.
Platz 3 im Superpole-Race in Australien war bereits eine Erleichterung, die Siege im ersten Lauf und Sprintrennen in Barcelona waren dann die endgültige Bestätigung: BMW kann vielleicht schon in diesem Jahr mit Razgatlioglu um die Weltmeisterschaft kämpfen!
Zur Erinnerung: Den letzten BMW-Sieg in einem Hauptrennen und im Trockenen fuhr Chaz Davies auf dem Nürburgring 2013 ein. Als Michael van der Mark in Portimão 2021 das Superpole-Race gewann, regnete es.
Den Wechsel zu BMW eingefädelt hatte Kenan Sofuoglu, der Trainingspartner, Mentor und Manager des 27-Jährigen ist. Auch für den Supersport-Rekordweltmeister waren die Siege eine Genugtuung.
«Er hat früher gewonnen, als wir es erwartet hatten – gerade wenn man bedenkt, dass wir nicht wussten, was uns erwartet und wie schnell er sein würde», sagte Sofuoglu unseren Kollegen von GPOne. «Aber bereits bei den Tests zeigte sich, dass er konkurrenzfähig sein würde. Ab diesem Zeitpunkt fing ich an, daran zu glauben, dass wir gewinnen und mithalten können. Vor Barcelona waren wir etwas besorgt, aber am Ende waren wir vom Potenzial von Toprak und dem Motorrad überrascht.»
Der 39-Jährige weiter: «Am Samstag, als wir in der Startaufstellung standen, sagte ich zu ihm: Vertrau mir, keiner dieser Piloten kann dich schlagen. Und so kam es. Vergangenes Jahr hielten viele unsere Entscheidung für falsch, aber jetzt ist Toprak schneller als 2023. Und er ist immer noch nicht bei 100 Prozent. Ich bin davon überzeugt, dass er bei den kommenden Rennen noch stärker sein kann, denn Phillip Island und Barcelona waren aufgrund der Bedingungen besonders.»