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BMW-Werksteam: Vertrag läuft aus – der Plan ab 2025

Von Ivo Schützbach
Shaun Muir stellt seit 2019 das BMW-Werksteam

Shaun Muir stellt seit 2019 das BMW-Werksteam

Seit 2019 bildet das Team SMR die Speerspitze von BMW in der Superbike-WM. Nach dieser Saison endet der Vertrag – Teameigentümer Shaun Muir verrät exklusiv, wie er sich die Zukunft vorstellt.

Von 2009 bis 2013 trat BMW erstmals mit einem Werksteam in der Superbike-WM an: Die ersten vier Jahre mit Partner alpha Racing aus Stephanskirchen, in der fünften Saison kümmerte sich BMW Italien notdürftig um die Abwicklung. Danach war Schluss mit offiziellem Werksengagement.

Es folgten fünf magere Jahre, in denen BMW in der Meisterschaft zwar dabei war, mit seinem Kundensportprogramm aber keinen Blumentopf gewann.

2019 erfolgte unter dem damaligen Geschäftsführer Dr. Markus Schramm die werksseitige Rückkehr, als Partner wurde das Team des Engländers Shaun Muir gewonnen. Der momentane Vertrag erstreckt sich bis Ende dieses Jahres, für 2025 und darüber hinaus muss neu verhandelt werden.

Seit Sommer 2023 wurden bei BMW deutliche Fortschritte erzielt, mit dem Bochumer Christian Gonschor als Technischer Direktor kam frischer Wind. Er installierte ein Testteam mit den früheren MotoGP-Piloten Sylvain Guintoli und Bradley Smith, sie tragen seither maßgeblich zur schnelleren Entwicklung bei. Und Motorsport-Direktor Marc Bongers ist im Mai 2023 mit der Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu für diese und nächste Saison der Superbike-Coup des Jahres gelungen.

Der Türke stand in den ersten sechs Rennen 2024 auf Phillip Island und in Barcelona viermal auf dem Podium, in Katalonien zweimal als Sieger. Vor den Rennen in Assen an diesem Wochenende liegt er auf Gesamtrang 4, Razgatlioglu hat BMW auf das höchste Level gehievt und zeigt seinen Markenkollegen, was mit der M1000RR möglich ist.

SPEEDWEEK.com traf sich in Assen mit SMR-Teameigentümer Shaun Muir und erfuhr von ihm, wie er sich die kommenden Jahre vorstellt.

«Meine Ambition ist, mit BMW weiterzumachen», betonte der Brite im Vier-Augen-Gespräch. «Wir begannen 2019 gemeinsam, hatten einen Zwei-Jahres-Vertrag und haben diesen schnell verlängert. Jetzt eruiert BMW seine nächsten Schritte und wir unsere. Es gibt keine genaue Frist, wir sind so verblieben, dass wir bis zum Sommer alles unter Dach und Fach bringen. Wir reden von einer Partnerschaft. Ich trage mit Sponsoren, viel Equipment und meinen Diensten zum Team bei. Was sich geändert hat seit der Anfangszeit, ist der Einsatz von BMW. Sie steuern heute viel mehr bei, inzwischen herrscht eine Balance zwischen beiden Seiten.»

Seit 1. November 2023 ist der Österreicher Markus Flasch Leiter von BMW Motorrad. Zum 1. Juni wird Sven Blusch neuer Rennchef, dessen Vorgänger Marc Bongers wird sich dann auf die Arbeit in der Superbike-WM konzentrieren. Laut Muir hat diese Umstrukturierung auf die bestehenden Pläne kaum Auswirkungen.

«Mündlich wurde mir von Bongers und Blusch gesagt, dass das Projekt weitergehen wird», hielt Muir fest. «Ich habe zum Ausdruck gebracht, dass es mir ein Vergnügen ist, weiterzumachen. Wir haben eine gute Partnerschaft und müssen das nur noch vertraglich festhalten.»

Razgatlioglu hat einen Vertrag mit BMW bis Ende 2025, der von Teamkollege Michael van der Mark läuft nach dieser Saison aus. «Mit Michael würde ich ebenfalls gerne weitermachen», betont der Teamchef. «Die Verhandlungen mit ihm werden in den nächsten vier Wochen beginnen. Marc Bongers und ich sind diesbezüglich auf einer Linie. Ich orientiere mich mit meinem Vertrag gerne an den Fahrern, ideal wäre für mich eine Laufzeit bis Ende 2026 oder 2027.»

Für den deutschen Hersteller ist es wichtig, auch 2025 vier Motorräder im Feld zu haben. Denn mit Razgatlioglu und Scott Redding haben bereits zwei Fahrer einen Vertrag für nächstes Jahr, die weitere Zusammenarbeit mit van der Mark ist erwünscht. Und mit Andrea Iannone kommt ein Könner auf den Markt, der sich einen Werksvertrag wünscht und eine interessante Option darstellt.

Doch ob das zweite BMW-Team Bonovo action über die laufende Saison hinaus bei der Propellermarke bleibt, ist fraglich. Sogar der Ausstieg aus der Superbike-WM steht derzeit im Raum.

«Ich mache mir keine Sorgen wegen Dingen, die außerhalb meines Teams passieren», hielt Muir fest. «Ich bin schon lange in diesem Spiel und habe viele Teams kommen und gehen sehen. Ich habe eine Verpflichtung gegenüber meinen Sponsoren, einige von ihnen sind seit vielen Jahren dabei. Deshalb liegt mein Fokus darauf, dass SMR und BMW gemeinsam vorwärtskommen.»


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