Superbike-Rückkehr von Bimota: Was wir derzeit wissen
Rot, weiß und schwarz sind die klassischen Bimota-Farben
Bereits seit 2019 besteht zwischen Bimota und Kawasaki eine enge Verbindung, denn die Japaner kauften sich mit 49,9 Prozent beim italienischen Hersteller ein. Bimota lag zu dieser Zeit am Boden und existierte nur auf dem Papier. Die restlichen Anteile hält seit September 2013 Marco Chiancianesi. Der Italiener machte von sich reden, indem er sich 2014 öffentlich zu Scientology bekannte. Durch den Kawasaki-Einstieg kam frisches Kapital und Know-how ins Unternehmen. Für den Vertrieb wird seitdem das Händlernetz von Kawasaki genutzt.
Damit ist auch klar, dass es eine Bimota nur noch mit Kawasaki-Motoren geben wird. Ursprünglich bediente sich die Edelschmiede aus Rimini auch aus den Regalen anderer Werke – von BMW bis Yamaha.
Am Mittwochnachmittag überraschte das Kawasaki-Werksteam in der Superbike-WM mit der Mitteilung, dass man ab 2025 mit Bimota kooperiert. Auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com wurde bestätigt: Es wird kein zusätzliches Team aus dem Boden gestampft, sondern das Etikett geändert. Der Kawasaki-Vertrag von Alex Lowes endet nach der Superbike-WM 2024, der von Axel Bassani geht bis Ende 2025.
Bimota hat sich durch den Bau exklusiver und ausgezeichneter Fahrwerke einen Namen gemacht. Durch die Kleinserienfertigung scheute man auch nicht vor exotischen Lösungen zurück, zum Beispiel die Achsschenkellenkung. Über das neue Motorrad ist derzeit nur bekannt, dass es den Motor der ZX-10RR haben wird.
Für Kawasaki hat das neue Projekt eine wirtschaftliche und eine sportliche Seite. «Bimota hat einen beneidenswerten Ruf für seine Expertise hinsichtlich Design und Fertigung. Als Teil unserer Vision für die Weiterentwicklung dieser weltberühmten Marke sehen wir den Rennsport als logischen nächsten Schritt, sowohl in Bezug auf die Produktentwicklung als auch auf die Präsentation der Marke auf der globalen Bühne», sagte Kawasaki-Manager Hiroshi Ito. «Unser Engagement in der Superbike-WM bleibt so stark wie immer. Wir hoffen, dass dieses neue Projekt die Fans von Bimota und Kawasaki gleichermaßen begeistern wird. Der Hunger nach Rennerfolgen ist weiterhin vorhanden.»
Aktuell hat Bimota nur zwei Modelle im Portfolio, die Tesi H4 und die KB4. Man kann davon ausgehen, dass in den Werkshallen bereits intensiv am neuen Superbike-Chassis gearbeitet wird. Durch die ‹Verlagerung› nach Italien besteht die reelle Chance, dass sich die Entwicklungsgeschwindigkeit von Kawasaki erhöhen wird.
Bei Bimota führt Pierluigi Marconi die Geschäfte. «Der Rennsport war von Anfang an Teil der DNA von Bimota, und die Teilnahme an der Superbike-WM ist neben der Entwicklung unserer neuen Produktpalette und dem Ausbau des europäischen und weltweiten Händlernetzes eine nachvollziehbare Logik», sagte der Italiener. «Mit der Erfahrung der Experten des Kawasaki Racing Teams und der vollen Unterstützung und Kooperation von Kawasaki Motors in Japan erfüllt uns das mit Stolz und Optimismus. Das Bimota by Kawasaki Racing Team wird das Fundament für das nächste Kapitel in der Bimota-Geschichte bilden.»