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Alvaro Bautista: «Muss mich der Wirklichkeit stellen»

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista hat derzeit wenig zu lachen

Alvaro Bautista hat derzeit wenig zu lachen

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista räumte nach dem Trainings-Freitag in Donington Park ein, dass er Toprak Razgatlioglu seit Monaten nichts entgegenzusetzen hat – und nannte die Gründe dafür.

Für gewöhnlich ist Alvaro Bautista ein Bündel guter Laune, das nur so vor Positivismus sprüht. In England wirkt er hingegen reserviert. Es ist ihm anzumerken, dass ihn das mangelnde Gefühl für seine V4R belastet, hinzu kommt das Angebot des Aruba-Teams für 2025, das nicht seinen finanziellen Vorstellungen entspricht. Ein sensibler Mensch wie Alvaro interpretiert so etwas schnell als Geringschätzung.

Den Freitag beendete er mit einer guten halben Sekunde Rückstand auf Toprak Razgatlioglu (BMW) auf Platz 6, was auch nicht eben zur Aufhellung seines Gemüts beitrug.

«Ich will es gar nicht wissen», meinte der Weltmeister auf die Frage, wie viele Kilogramm extra er in Donington Park an seine Ducati montieren muss. Der Wert liegt beim Federgewicht aus Spanien je nach Tag zwischen 4,5 und 6 kg.

Vom ersten auf das zweite Training ließ Bautista die Abstimmung seiner Ducati komplett umbauen, begann FP2 aber mit einem «dummen Sturz», wie er es nannte. «Anschließend haben wir uns deutlich verbessert. Ich habe nicht das gleiche Gefühl wie letztes Jahr und bin deswegen auch nicht richtig glücklich, aber langsam kommt das Gefühl.»

Hat Bautista die Waffen, um in Donington gegen Toprak zu kämpfen? «Nein», betonte der 61-fache Laufsieger. «Aber das war in Misano, Assen und Barcelona auch so, dort hatte ich dasselbe Gefühl. Ich kann das Motorrad nicht mehr so fahren, wie ich das letztes Jahr tat. Ich beschreibe dir das. Für Richtungswechsel, Bremsmanöver und das Aufrichten des Motorrads musste ich 100 Prozent geben. Dieses Jahr kann ich nicht mehr tun, ich war bereits am Maximum. Jetzt ist das Bike aber schwieriger zu fahren, deshalb bin ich schlechter. Hinzu kommt, dass Toprak einen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir sind einen Schritt weiter hinten als letztes Jahr und er ist einen halben Schritt besser, als wir es damals waren. Der Unterschied wurde zu groß.»

Wie geht ein dreifacher Weltmeister und Seriensieger mit so einer Situation um? «Was du im Sport in der Vergangenheit erreicht hast, liegt in der Vergangenheit», weiß der 39-Jährige. «Deshalb denke ich nicht darüber nach, ob ich zweimal den Superbike-Titel gewonnen habe, ich muss mich der Wirklichkeit stellen. Wir müssen arbeiten und das Vertrauen zurückbekommen. In der Vergangenheit habe ich gewonnen und war glücklich, aber jetzt müssen wir uns verbessern. Natürlich macht es mehr Spaß, wenn du gewinnst oder das Motorrad so fahren kannst, wie du willst.»

Die aktuelle Ducati Panigale V4R ist in ihrem sechsten Jahr und zu Ende entwickelt. Ist es mit dieser Maschine und den Gewichtsregeln möglich, große Verbesserungen zu erzielen, hakte SPEEDWEEK.com nach. «Ob es möglich ist oder nicht, weiß ich nicht», unterstrich Alvaro. «Aber ich werde es versuchen. Und ich werde herausfinden, ob es geht oder nicht. Mein Fokus liegt auf mir. Mit dem Bike versuche ich die Abstimmung so hinzubekommen, dass sie mir hilft. Wir können nur Kleinigkeiten verbessern.»

Kombinierte Zeiten Superbike-WM Donington Park, FP1/FP2:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:26,013 min
2. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:26,235 + 0,222 sec
3. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:26,238 + 0,225
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:26,296 + 0,283
5. Scott Redding (GB) BMW 1:26,434 + 0,421
6. Alvaro Bautista (E) Ducati 1:26,580 + 0,567
7. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:26,688 + 0,675
8. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:26,696 + 0,683
9. Sam Lowes (GB) Ducati 1:26,822 + 0,809
10. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:26,838 + 0,825
11. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:26,845 + 0,832
12. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:26,886 + 0,873
13. Michael vd Mark (NL) BMW 1:26,907 + 0,894
14. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:26,938 + 0,925
15. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:27,052 + 1,039
16. Andrea Iannone (I) Ducati 1:27,101 + 1,088
17. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:27,247 + 1,234
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:27,317 + 1,304
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:27,353 + 1,340
20. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:27,484 + 1,471
21. Xavi Vierge (E) Honda 1:27,605 + 1,592
22. Iker Lecuona (E) Honda 1:27,686 + 1,673
23. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:29,694 + 3,681

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