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Danilo Petrucci im Camper: «Wie eine Dakar-Etappe»

Von Kay Hettich
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

Für Danilo Petrucci begann das Superbike-Meeting in Most mit einem Horrortrip im Wohnmobil. Besser lief es für den Ducati-Piloten als Sechster am ersten Trainingstag.

Noch immer leidet Danilo Petrucci an den Nachwirkungen seines Motocross-Sturzes am 11. April, bei dem sich der Italiener das Schulterblatt und Schlüsselbein rechts gebrochen hatte. In Misano litt der 33-Jährige unter starken Schmerzen, etwas besser zuletzt in Donington Park. Doch der Barni Ducati-Pilot hat weiterhin Trainingsrückstand und ist körperlich nicht im besten Zustand.

Hinzu kommt: Petrucci eine anstrengende Anreise nach Tschechien in den Knochen. «Ich flog Montagmorgen zurück nach Italien und war nachmittags zu Hause. Am Dienstagnachmittag fuhr ich meinen Camper über zwölf Stunden nach Most», schilderte der WM-Siebte. «Nach etwa 1,5 Stunden habe ich festgestellt, dass die Klimaanlage nicht funktioniert. Die Fahrt war härter als eine Dakar-Etappe, es war unglaublich. Ich habe vier Liter Wasser getrunken und musste meine Klamotten wechseln. Deshalb werde ich am Sonntag am Abend die Heimreise antreten, weil die Fahrt beim 40 Grad Celsius ein absoluter Albtraum war. Als ich das Jahr in den USA verbrachte, reiste ich ständig mit dem Flugzeug. Ich wollte mein Leben nicht auf dem Flughafen verbringen und entschied, zukünftig lieber das Wohnmobil zu nehmen – aber das war wohl das letzte Mal.»

Dass das Meeting in Most unmittelbar nur eine Woche nach dem in England folgt, ist für Petrucci alles andere als optimal. Dass er die Freitagtrainings als Sechster beendete und nicht einmal 0,1 sec auf den drittplatzierten Jonathan Rea (Yamaha) verlor, ringt Respekt ab. «Es ist eher schlimmer», stöhnte der frühere MotoGP-Pilot auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Die Zeit reichte nicht aus, um mich anständig zu erholen. Die Schulter und der ganze Rücken fühlen sich ziemlich müde an. Ein paar Probleme hatte ich heute deswegen – wie schon am Freitag in Misano und Donington. Auf der anderen Seite war ich zufrieden mit der Pace. Ich fuhr im ersten und zweiten Training jeweils nur mit einem Satz Reifen und waren immer weit vorn platziert.»

Einmal mehr in einer eigenen Liga ist in Most BMW-Star Toprak Razgatlioglu, auf den Petrucci 0,6 sec einbüßte. «Toprak liegt im Renntrimm zwar pro Runde eine halbe Sekunde vor allen anderen, um eine Top-3-Platzierung werden wir aber mitfahren können», grübelte der Haudegen. «Bautista und Alex Lowes haben auch eine gute Pace. Meine einzige Sorge für das restliche Wochenende ist mein körperlicher Zustand. Das Bike verhält sich hier sehr nervös, das macht es für mich noch härter.»


Kombinierte Zeiten Superbike-WM Most, FP1/FP2:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:31,519 min
2. Alvaro Bautista (E) Ducati 1:31,622 + 0,103 sec
3. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:32,033 + 0,514
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:32,052 + 0,533
5. Nicolò Bulega (I) Ducati 1:32,071 + 0,552
6. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:32,110 + 0,591
7. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:32,233 + 0,714
8. Michael vd Mark (NL) BMW 1:32,335 + 0,816
9. Scott Redding (GB) BMW 1:32,365 + 0,846
10. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:32,369 + 0,850
11. Andrea Iannone (I) Ducati 1:32,426 + 0,907
12. Sam Lowes (GB) Ducati 1:32,448 + 0,929
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:32,461 + 0,942
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:32,501 + 0,982
15. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:32,521 + 1,002
16. Iker Lecuona (E) Honda 1:32,538 + 1,019
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:32,800 + 1,281
18. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:32,962 + 1,443
19. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:33,011 + 1,492
20. Xavi Vierge (E) Honda 1:33,014 + 1,495
21. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:33,550 + 2,031
22. Leandro Mercado (ARG) Honda 1:33,993 + 2,474
23. Hayden Gillim (USA) Honda 1:34,350 + 2,831

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