Yamaha und die Motorleistung: Ein Problem ohne Lösung
Jonathan Rea
Mit dem Wechsel zu Yamaha verband Jonathan Rea größere Erfolgschancen auf Siege und einen weiteren Superbike-WM-Titel. Aber nach sieben Meetings ist die Bilanz trist. Nur ein Podium erreichte der 37-Jährige in den bisher 21 Rennen und mit 86 Punkten ist er lediglich WM-Zehnter.
Aber auch kein anderer Yamaha-Pilot ist in der Lage, konstant in den Top-5 mitzufahren. Als bester Yamaha-Pilot belegt Andrea Locatelli (155 P.) mit absteigender Tendenz Rang 5 der Gesamtwertung und liegt 210 Punkte hinter WM-Leader Toprak Razgatlioglu (BMW). Zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr, als der Türke und der Italiener bei Yamaha Teamkollegen waren, lag Locatelli 113 Punkte zurück. Auch das zeigt, dass Yamaha ins
Hintertreffen geraten ist.
Von den aktuellen Motorrädern der Superbike-WM ist die Yamaha das langsamste, selbst Kawasaki hat durch Zugeständnisse zugelegt. Bisher war der Hersteller mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo aber zu erfolgreich, um ebenfalls davon zu profitieren.
«Ich selbst muss mich steigern, aber auch Yamaha muss nachlegen», betonte Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Sicher werden sie schon Pläne haben, wobei ich nicht genau weiß, welche Ideen sie für die Zukunft hinsichtlich der Regeln haben. Es ist klar: Mit einer höheren Motorleistung lassen sich am einfachsten schnellere Rundenzeiten erreichen – allerdings muss die Leistung auch kontrollierbar sein. Wir wissen, dass es ein Bereich ist, den wir verbessern müssen.»
Das Problem: Für signifikante Änderungen würde ein neues
Homologationsmodell benötigt, und das ist derzeit nicht in Sicht. Zugeständnisse wird Yamaha auch nur bekommen, wenn man in den Rennen noch schlechter abschneidet als bisher. Die R1 wird ab 2025 in Europa wegen verschärfter Abgasgrenzwerte neu nur
noch ohne Straßenzulassung angeboten.