Honda in Superbike-WM: Entwicklung im Schneckentempo
Die Honda-Piloten sind schneller als die Entwicklung bei HRC
Honda hat derzeit viele Baustellen, denn in beiden wichtigsten Motorradrennserien stehen die Japaner mit dem Rücken zur Wand und sind der Konkurrenz deutlich unterlegen. Dass die Honda Racing Corporation der MotoGP eine größere Priorität einräumt als der Superbike-WM, ist nachvollziehbar.
Dennoch bemüht sich das Werksteam stetig um Verbesserungen, regelmäßig werden neue Teile getestet oder mit der Elektronik experimentiert. Dabei profitiert Honda von Zugeständnissen wie mehr Testtage und den Super-Concession-Parts. Dies sind Änderungen am Chassis, die per Reglement eigentlich verboten sind. Auf diese Weise sollen Hersteller schneller den Anschluss an die Spitze schaffen.
Zwischen den Meetings in Magny-Cours und Cremona wird Honda einen zweitägigen Test im MotorLand Aragon einlegen. Es wird für Iker Lecuona und Xavi Vierge Neuerungen geben.
«Wir erwarten, dass wir einige neue Teile ausprobieren, die uns vielleicht im letzten Teil der Saison helfen können – was auch für 2025 gut wäre», erklärte Teammanager Jose Escamez. «Wir haben Super-Concessions, allerdings haben wir keine neuen Teile homologiert, weil wir nicht in der Lage sind, schneller zu entwickeln, als wir es tun. Das ist bedauerlich, aber wir können diese Tests nutzen, um verschiedene Teile auszuprobieren, die wir sonst nicht testen könnten.»
Die Rennstrecke in Aragon erhielt einen neuen Asphalt, weshalb der Test zwar eine gute Vorbereitung auf das Rennwochenende vom 27. bis 29. September sein wird, Vergleiche mit früheren Tests sind jedoch schwieriger.
«Da der Asphalt neu ist, wissen wir nicht, wie griffig er sein wird. Ich glaube daher nicht, dass dieser Test mit den Vorjahren vergleichbar ist», ahnt auch Escamez. «Zumindest sollten wir eine realistische Einschätzung vornehmen können oder eine Vorstellung erhalten, wie der letzte Teil der Saison und die Zeit bis 2025 verlaufen wird.»