Kawasaki: Lowes soll Bautista von Rang 3 verdrängen
Alex Lowes vor Alvaro Bautista – so soll es auch am Saisonende sein
Kawasaki ist mit Alex Lowes die positive Überraschung der Superbike-WM 2024. Nach dem Abgang von Jonathan Rea wurde ein Fall in die Mittelmäßigkeit erwartet, doch der Engländer fährt regelmäßig in den Top-5 und ist WM-Vierter. Dabei hat Kawasaki kein neues Motorrad und konnte die ZX-10RR im Winter lediglich im Rahmen des eng gefassten Reglements verbessern.
«Im Vergleich zur Vergangenheit sprechen wir von einem Upgrade. Unser Ziel ist immer noch, an der Spitze zu bleiben», betonte Teammanager Guim Roda. «Aber wir müssen realistisch sein, denn wir sind in Bezug auf Motorleistung und Performance limitiert, da das Motorrad das älteste ist. Das ist ein Fakt und wir müssen das Beste daraus machen. Im ersten Lauf in Portimão verlor Alex auf der Geraden regelmäßig Positionen, die er auf der restlichen Runde versuchen musste, wieder aufzuholen. Insgesamt sind wir recht zufrieden, da wir das Material optimal nutzen. Dennoch können wir uns verbessern, das ist immer möglich, aber wir müssen einen Weg finden.»
Laut Roda ist es nicht möglich, die Kawasaki durch die im Reglement vorgesehenen Zugeständnisse auf das Niveau der besten Motorräder zu bringen. «Das sind nur Peanuts für die wirkliche Leistung, die wir eigentlich brauchen», winkte der Spanier ab. «Natürlich sind sie eine Hilfe, aber wir haben uns in anderen Bereichen verbessert, um es zu kompensieren. Wir haben viel an der Elektronik, der Aufhängung, der Fahrwerksabstimmung auf die neuen Reifen und im Rahmen des Reglements am Motor gearbeitet. Es gibt eine Menge zu tun, nicht nur in einem Bereich.»
Was man bedenken muss: Das Kawasaki-Werksteam organisiert im kommenden Jahr die Superbike-Rückkehr von Bimota und ist in die Entwicklung des neuen Motorrades eingebunden, was Ressourcen bindet. «Diese Saison läuft noch und parallel kümmern wir uns um 2025 und alles, was damit zusammenhängt. Wir dürfen aber auch den Fokus für 2024 nicht verlieren», betonte der Teammanager. «Unser Ziel ist es, unter die ersten Drei zu kommen – das ist möglich! Wir werden dafür kämpfen, nicht nachlassen und es gibt noch viel zu tun. Wir werden die Tests nutzen, um die notwendigen Schritte zu machen.»
Nach sieben von zwölf Meetings liegt Lowes nur zehn Punkte hinter dem zweifachen Ducati-Weltmeister Alvaro Bautista, der den dritten WM-Rang liegt. Der Spanier leistete sich in diesem Jahr bereits vier Rennstürze, Lowes dagegen nur zwei.