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Marcel Schrötter: Der Superbike-Zug ist abgefahren

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter

Marcel Schrötter

Seit 2022 bemüht sich Marcel Schrötter um einen Platz in der Superbike-WM, doch der Aufstieg ist auch für 2025 nicht umsetzbar. SPEEDWEEK.com erklärte der Bayer, woran es scheitert.

Nach WM-Rang 3 im Vorjahr hatte sich Marcel Schrötter für dieses Jahr viel vorgenommen. Doch die Ducati Panigale V2 erweisen sich in der Supersport-WM derzeit als kaum besiegbar, sein Team MV Agusta Reparto Corse hat auch wegen der Balance-Regel nicht das tonangebende Paket.

In den ersten vier Läufen des Jahres stand Schrötter viermal auf dem Podium – seither schaffte er es nicht mehr in die Top-5. Vor den Rennen in Magny-Cours an diesem Wochenende liegt er mit 142 Punkten auf dem fünften Gesamtrang. Zum dritten Platz fehlen ihm 77 Zähler, zum Führenden Adrian Huertas (Aruba.it Ducati) bereits 118.

In der Superbike-WM sind sämtliche Plätze in den Werksteams für 2025 besetzt, attraktive Motorräder von Privatteams gibt es kaum noch welche. Monatelange Bemühungen von Marcel, nächste Saison in der höchsten Kategorie anzutreten, laufen ins Leere.

«Mein Ziel bleibt weiterhin die Superbike-WM», betonte Schrötter beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Frankreich. «Aber solange gewisse Stammfahrer verlängern, werden wenig interessante Plätze frei und es ist schwierig, reinzukommen. Die anderen Teams fragen entweder nach viel Mitgift oder haben nicht das Equipment, mit dem es Sinn macht aufzusteigen. Mit aller Gewalt könnte ich schon irgendwo einen Platz bekommen, aber es ist halt die Frage, ob es Sinn macht. Ich sehe noch ein paar Jahre vor mir und möchte aufsteigen. Dann will ich aber auch zeigen können, dass ich mit einem großen Motorrad gut fahren kann und dann auch zurecht in der Superbike-WM bin. Ich will Erfolg haben und nicht nur auf Platz 18 oder 20 mitfahren.»

Marcel hat sich lange Chancen ausgerechnet, den Platz im Team Bonovo Ducati zu bekommen. Doch dort wird Scott Redding unterschreiben, sobald das Vertragsmalheur mit BMW beseitigt ist.

«Wenn Geld entscheidet, dann ist das für keine Seite schön und auch nicht einfach», unterstreicht der 31-Jährige. «Ich hatte mir das anders vorgestellt, weil es auch hieß, dass sie gerne wieder ein deutsches Team mit einem deutschen Fahrer machen würden. Ich bin der ganzen Mannschaft dort trotzdem dankbar, sie heißen mich immer willkommen und ich darf ihren Physiotherapeuten Jan nutzen. Zudem unterstützt mich Herr Röder von Bonovo. Es wäre ein Traum gewesen, wenn das umsetzbar gewesen wäre, eine Riesenchance.»

Schrötter wird auch 2025 Supersport-WM fahren und redet mit den Spitzenteams aller Hersteller.


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