Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Toprak Razgatlioglu: «Unglaublich für meine Karriere»

Von Ivo Schützbach
BMW-Werksfahrer Toprak Razgatlioglu hat beste Aussichten, am kommenden Wochenende in Jerez zum zweiten Mal Superbike-Weltmeister zu werden. Der 28-Jährige ist erstaunlich entspannt.

2021 beendete Toprak Razgatlioglu für Yamaha eine lange Durststrecke und eroberte nach Ben Spies 2009 endlich wieder den Titel – den zweiten und bis heute letzten für den japanischen Hersteller in der 1988 gegründeten, seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft.

2009 trat BMW erstmals in der Superbike-WM an, 15 Jahre später liegt der erste Titel auf dem Präsentierteller.

«Letztes Jahr habe ich das Rennen in Jerez in der letzten Kurve verloren», erinnerte sich Razgatlioglu an seine sehr knappe Niederlage gegen Alvaro Bautista, der bereits vor den Rennen in Andalusien als WM-Dritter feststeht. «Dieses Jahr wird es auf der BMW ganz anders sein. Mein Ziel ist, das Rennen zu gewinnen. Mein Vorsprung auf Bulega ist mit 46 Punkten groß, deshalb bin ich viel entspannter, als das vor dem Finale 2021 der Fall war. Wenn ich das Rennen auf Platz 2 oder 3 beende, werde ich die Meisterschaft gewinnen. Ich weiß das, aber mein Ziel ist trotzdem, das Rennen zu gewinnen. Ich hoffe, dass wir das schaffen, denn es ist wichtig für mich.»

«Als ich bei BMW unterschrieb, haben mich alle für verrückt erklärt und gesagt, das würde meine Karriere beenden. Aber jetzt haben alle angefangen, an BMW und mich zu glauben», konnte sich Toprak in kleiner Journalistenrunde einen Seitenhieb an die Anwesenden nicht verkneifen. «Dies ist die letzte Veranstaltung, und wir haben den Titel fast in der Tasche. Das war eine erstaunliche Saison für mich. Das erste Jahr auf der BMW und wir können Weltmeister werden. Das ist schön für meine Karriere und auch für BMW, denn sie waren noch nie Weltmeister auf zwei Rädern. Es ist normal, dass alle in der Box etwas angespannter sind als normal, denn nach so vielen Jahren stehen sie kurz davor, dass ihr Traum wahr wird.»

Der 56-fache Laufsieger weiß aber auch, dass ein Rennen erst mit dem Fallen der schwarz-weiß-karierten Flagge beendet ist: «Man hat nicht alles unter Kontrolle, das ist ein technischer Sport, in dem alles passieren kann. Ich gehe das Wochenende wie jedes andere an, gebe mein Bestes und denke nicht an den Titel.»

Gelingt der große Wurf, hat sich Toprak mit seinem Fanclub ein besonderes Schauspiel ausgedacht. Bei BMW hat der Türke bereits den Wunsch deponiert, dass er seine WM-Maschine erhält, damit er sie zuhause neben seine Yamaha R1 von 2021 stellen kann. Und der erste Wintertest nächste Woche Dienstag und Mittwoch auf dem Circuito de Jerez würde für ihn ausfallen, weil dann Feierlichkeiten in Istanbul anstehen. «Ich weiß nicht genau, was geplant ist», meinte der Titelfavorit. «Nur, dass es eine Pressekonferenz und einen großen Motorradkorso durch die Stadt geben würde.»


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