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Jonathan Rea über Razgatlioglu: «Der Mann des Jahres»

Von Toni Schmidt
Jonathan Rea (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Jonathan Rea (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Das erste Superbike-Rennen in Jerez verlief für Jonathan Rea (Yamaha) erneut ernüchternd, als Elfter war er weit von der Spitze entfernt. Für den neuen Weltmeister fand er lobende Worte.

Jonathan Rea ist der erfolgreichste Superbike-Pilot, doch das Jahr 2024 ist für ihn geprägt von Herausforderungen und Rückschlägen. Gleich wie Toprak Razgatlioglu wagte Rea den Wechsel zu einer neuen Marke. Während sich der Türke bei BMW schnell einlebte, kämpft Rea dauerhaft mit der Umstellung auf die Yamaha R1.

Der Samstag war für Rea ein Tag zum Vergessen. In der Qualifikation stürzte er und fuhr, ohne an die Box zurückzukehren, weiter. Das Ergebnis dieses Regelverstoßes: Die Schwarze Flagge und das Ende seiner Session. So startete Rea aus der sechsten Reihe ins Rennen, das er auf Position 11 beendete. Diese Platzierung spiegelt Reas schwierige Saison wider.

In Südspanien waren alle Augen auf Razgatlioglu gerichtet, der sich zum zweiten Mal nach 2021 zum Weltmeister krönte. Rea zollte seinem Konkurrenten Respekt: «Toprak ist der Mann des Jahres 2024. Es freut mich für ihn, denn ich weiß, wie es sich anfühlt, eine Weltmeisterschaft zu gewinnen.» Von 2015 bis 2020 dominierte Rea, damals in Diensten von Kawasaki, die Superbike-WM und wurde sechsmal in Folge Champion.

«Toprak verdient den Titel, er war dominant. Jeder in der Szene – außer Ducati wahrscheinlich – war aufgebracht, als er in Magny-Cours und Cremona nicht starten konnte. Ich fand das unfair», so Rea über die Zwangspause von Razgatlioglu. Dieser hatte sich bei einem Sturz in Magny-Cours einen Pneumothorax zugezogen und erhielt für beide Events Startverbot von den Ärzten.

Während Rea Schwierigkeiten hatte, sich bei Yamaha zurechtzufinden, entpuppte sich die Kombination aus Toprak und BMW als überragend. «Es war gut für ihn, das Team zu wechseln», sagte Rea über den Transfer seines Konkurrenten von Yamaha zu BMW. Während der 28-Jährige bis zu seinem Titelgewinn 17 Mal gewann, bleibt für den Routinier aus Nordirland der dritte Platz beim Superpole-Rennen in Donington Park voraussichtlich das beste Saisonergebnis.

Rea blickte in Jerez auf seine lange und erfolgreiche Karriere zurück: «In früheren Jahren war Chaz Davies mein Dauerrivale. Dann kamen Toprak und Alvaro Bautista.» Diese Piloten setzten nach Reas jahrelanger Dominanz ab 2021 höhere Maßstäbe und gewannen die Weltmeisterschaft in den folgenden Saisons.

Ergebnis Superbike-WM Jerez, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolò Bulega (I) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 6,067 sec
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 9,361
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 11,249
5. Iker Lecuona (E) Honda + 13,597
6. Michael vd Mark (NL) BMW + 14,976
7. Xavi Vierge (E) Honda + 15,762
8. Axel Bassani (I) Kawasaki + 16,285
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 16,715
10. Garrett Gerloff (USA) BMW + 16,854
11. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 19,768
12. Andrea Iannone (I) Ducati + 19,773
13. Sam Lowes (GB) Ducati + 27,133
14. Scott Redding (GB) BMW + 30,105
15. Tetsuta Nagashima (J) Honda + 33,520
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 34,316
17. Bradley Ray (GB) Yamaha + 37,431
18. Philipp Öttl (D) Yamaha + 40,497
19. Alessandro Delbianco (I) Yamaha + 43,443
20. Ivo Lopes (P) Honda + 52,599
21. Luca Bernardi (RSM) Yamaha + 54,917
22. Kyle Ryde (GB) Yamaha + > 1 min
23. Alvaro Bautista (E) Ducati + > 1 min
24. Tarran Mackenzie (GB) Honda + > 1 min
- Michael Rinaldi (I) Ducati
- Thomas Bridewell (GB) Honda
- Danilo Petrucci (I) Ducati
Superbike-WM 2024: Stand nach 34 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 493
2. Nicolò Bulega (I) Ducati 452
3. Alvaro Bautista (E) Ducati 356
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 298
5. Danilo Petrucci (I) Ducati 291
6. Michael vd Mark (NL) BMW 225
7. Andrea Locatelli (I) Yamaha 219
8. Andrea Iannone (I) Ducati 215
9. Garrett Gerloff (USA) BMW 165
10. Remy Gardner (AUS) Yamaha 140
11. Xavi Vierge (E) Honda 134
12. Iker Lecuona (E) Honda 134
13. Jonathan Rea (GB) Yamaha 120
14. Scott Redding (GB) BMW 103
15. Axel Bassani (I) Kawasaki 102
16. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 91
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 73
18. Sam Lowes (GB) Ducati 51
19. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
20. Tito Rabat (E) Kawasaki 22
21. Bradley Ray (GB) Yamaha 13
22. Alessandro Delbianco (I) Yamaha 10
23. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
24. Philipp Öttl (D) Yamaha 5
25. Michele Pirro (I) Ducati 3
26. Markus Reiterberger (D) BMW 3
27. Ivo Lopes (P) Honda 2
28. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1

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