Eugene Laverty: Aprilia zieht Marco Melandri vor
Sylvain Guintoli und Marco Melandri werden das Aprilia-Werksteam 2014 bilden. Für den schnellen Eugene Laverty ist da kein Platz mehr. Auch wenn Melandri noch nicht offiziell als sein Nachfolger verkündet wurde, schaut sich der Nordire längst nach anderen Möglichkeiten um.
«Ich muss sehr sorgfältig abwägen, was für meine Zukunft am Besten ist», sagt der 27-Jährige. Worauf er anspielt: Spätestens 2015 will er MotoGP fahren, muss mit seinem Team 2014 entsprechend vorplanen.
Laverty bieten sich drei Möglichkeiten: Bei Power Electronics Aspar Aprilia könnte er schon 2014 an der Seite von Nicky Hayden MotoGP fahren. Er stellt sich jedoch die Frage, wie konkurrenzfähig die neue Aprilia im Kampf gegen Honda, Yamaha und Ducati sein wird. «Ich habe keine Lust, nur im Mittelfeld zu fahren», unterstreicht er.
Bei Ducati und Suzuki könnte er über den Umweg Superbike-WM den Einstieg in die MotoGP-Klasse schaffen, er hat Angebote von Ducati Alstare und Crescent Suzuki. Doch Crescents Einfluss bei Suzuki ist begrenzt, Ducati wäre diesbezüglich die bessere Wahl. Zumal für 2015 bei Ducati gleich mehrere MotoGP-Plätze im Werks- und Satellitenteam frei werden.
Der schnellste Aprilia-Fahrer
Dass Aprilia ihn im Superbike-Team nicht als erste Wahl betrachtet, nimmt Laverty zähneknirschend zur Kenntnis. «Ich habe alle Möglichkeiten Weltmeister zu werden. Dass Guintoli die WM in den Top-3 beendet, ist nicht garantiert», weiß der neunfache Superbike-WM-Laufsieger. «In meinem ersten Superbike-Jahr 2011 beendete ich die WM punktegleich mit Max Biaggi auf Rang 3. Sylvain fährt in diesem Jahr gut. Abgesehen von Donington war ich aber überall der schnellste Aprilia-Fahrer. Ich hatte fast in jedem Rennen das Zeug zu gewinnen. Okay, wir hatten ein paar Mal Pech mit der Technik; ich machte zudem untypische Fehler.»
Mit seinem Doppelsieg in Istanbul hob der Aprilia-Werksfahrer sein Potenzial einmal mehr hervor. «Ich gewinne Rennen und weiß nicht, wo ich nächstes Jahr fahre», klagte er SPEEDWEEK.com. «Das lädt mir extra Last auf die Schultern, weil ich immer das Gefühl habe, die perfekte Leistung bringen zu müssen. Auf dem Nürburgring machte ich Fehler, weil ich zu verbissen gefahren bin. Für Istanbul hatte ich mir vorgenommen, die Sache ruhiger anzugehen.»