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Team Alstare: Was Autorennen wirklich kosten

Von Ivo Schützbach
Wenn ein Team wie Alstare in der Tourenwagen-Serie «Superstars» mit einer Nobelmarke wie Jaguar antritt, kostet eine Saison weniger als in der Superbike-WM.

Ein wirklich sparsames Ein-Mann-Team in der Superbike-WM, mit nur dem nötigsten Personal, ohne Hospitality und vorhandenem LKW, braucht mindestens eine Million Euro pro Saison. Ein vernünftig aufgezogenes Zwei-Mann-Team benötigt 3,5 Millionen, Werke wie BMW haben ein Vielfaches ausgegeben.

Viele Fans fragen sich, weshalb ein altehrwürdiges und überwiegend erfolgreiches Team wie Alstare (Troy Corser wurde 2005 auf Suzuki Weltmeister) der Superbike-WM den Rücken kehrt, und stattdessen in einer italophilen Pleiteserie wie «Superstars» Autorennen fahren will.

Obwohl die Superstars-Serie 2013 acht Rennen in sechs Ländern hatte, waren die Reisekosten doch vergleichsweise gering: Portimao in Portugal und Donington Park in England waren die von Norditalien aus gesehen am weitesten entfernten Rennstrecken. In der Superbike-WM 2014 gibt es 14 Events, darunter Rennen in Australien, Malaysia, den USA, Südafrika, Russland und Katar.

Superbike so teuer wie ein Nobelschlitten

Die Nobelkarossen sind erstaunlicherweise kaum teurer als ein siegfähiges Superbike. Aprilia verlangt kommende Saison 250.000 Euro, um eine Werks-RSV4 zu leasen. Gebrauchtfahrzeuge für die Superstars-Serie werden unter 100.000 Euro angeboten. Die Preispanne für Neuwagen reicht von 250.000 Euro für einen Cadillac bis zu rund 400.000 Euro für einen Porsche Panamera oder Maserati Quattroporte.

Die Autos werden von Tunern privat entwickelt, aber zum Teil (bei Mercedes, Audi und BMW) von den nationalen Importeuren und Händlerorganisationen finanziell unterstützt. Nicht undenkbar, das Jaguar Belgien Alstare Geld gibt – der Automobil-Rennsport ist in Belgien deutlich angesagter als Motorradrennen.

Zu den Anschaffungskosten für die Autos kommen die Einsatzkosten. Diese liegen bei den Superstars bei rund 300.000 Euro pro Fahrer und Saison. Leistet sich ein Team einen Spitzenpiloten wie den ehemaligen Formel-1-Fahrer Vitantonio Liuzzi, müssen 100.000 Euro zusätzlich einkalkuliert werden.

Medial ist die Superstars-Serie irrelevant

Mit 1,5 Millionen für zwei Fahrer und deren Material ist ein Superstars-Team hervorragend aufgestellt. Die Kosten für die Hospitality sind vergleichbar mit denen in der Superbike-WM, jene für Logistik deutlich geringer. Medial ist die Superbike-WM weltweit gesehen ordentlich aufgestellt, Supercars hingegen irrelevant. Doch trotz allen TV-Stunden ist es einem Superbike-Team derzeit beinahe unmöglich, einen potenten Hauptsponsor zu finden. Ein Blick auf die Motorräder verdeutlicht: Zieht man Eigenwerbung, Enthusiasten und Mäzene ab, bleibt kaum etwas übrig.

Wer Alstare-Boss Francis Batta kennt, weiß, dass er das Abenteuer Superstars nicht gänzlich aus der eigenen Tasche finanzieren wird.

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