MotoGP: Marc-Marquez-Show in Argentinien

Marco Melandri (Aprilia) über seinen dummen Fehler

Von Ivo Schützbach
Obwohl Aprilia-Werksfahrer Marco Melandri die Rennstrecke auf Phillip Island mit einem Podestplatz verließ, war der Italiener stinksauer – auf sich selbst.

Nach Lauf 1 war die Welt des Marco Melandri noch in ihren Fugen: Rang 2 hinter dem famos fahrenden Suzuki-Ass Eugene Laverty. «Mein Start war gut, mein Rennen auch», meinte Melandri zu seinem Podestplatz. «Gegen Ende hatte ich viel Chattering. Als Laverty zu uns aufschloss, war er viel schneller.»

Nach Rennen 2 hing die italienische Flagge auf Melandris Seite der Aprilia-Box auf Halbmast: nur Rang 8. Was war geschehen? «Ein dummer Fehler», meinte er zu SPEEDWEEK.com. «Ich wollte Jonathan Rea überholen und bremste etwas später als in den Runden zuvor. Es lupfte das Hinterrad, als es wieder auf dem Boden war, wackelte das ganze Motorrad. Ich musste die Vorderbremse loslassen und verpasste so den Kurveneingang.»

«Meine Enttäuschung ist riesig», gab der 31-Jährige zu, hinter Teamkollege Sylvain Guintoli und Kawasaki-Werksfahrer Loris Baz nun WM-Dritter. «Ich hatte die Chance um den Sieg zu kämpfen. Aber der ganze Renntag war schwierig. Ich habe erwartet, dass sich das Motorrad verbessert, wenn wir etwas ändern. Das größte Problem war die Stabilität des Motorrades. Ich wollte das Bike stabiler, stattdessen haben wir Grip verloren. Wir müssen herausfinden, weshalb ich meine Stärken nicht ausschöpfen konnte. Normal bin ich auf der Bremse und am Kurveneingang sehr stark, aber das konnte ich nicht ausspielen.»

Der Aprilia-Neuling hat bereits einen Lösungsansatz: «Das ist kein Problem mit dem Motorrad, ist muss es nur besser verstehen. Ich nütze das Potenzial des Motorrades nicht. Auf ein gutes Level zu kommen ist einfach. Aber dann... Es sieht so aus, als kollidiere mein Fahrstil mit dem jetzigen Set-up. Eine gute Kombination dafür müssen wir erst noch finden.»

Aus den Daten von Guintoli kannst du nichts lernen? «Wir tauschen Daten aus, sie nützen mir aber nicht viel», hielt Melandri fest. «Mein Fahrstil ist anders als seiner. Ich muss nur verstehen, was ich wann mit dem Motorrad tun muss. Ich weiß noch nicht wann und wo, aber vor dem nächsten Rennen in Europa werden wir hoffentlich einen Test haben.»

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