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Eugene Laverty: Suzuki-Motor nach 350 km Schrott

Von Ivo Schützbach
Als einziger Hersteller hat Suzuki den ersten von nur noch acht pro Saison erlaubten Motoren verheizt. Eugene Laverty kostete das bei der Superbike-WM auf Phillip Island den zweiten Sieg und die WM-Führung.

Als ich nach Rennen 2 in die Suzuki-Box komme, riecht es nach verbranntem Öl. Der Motor der GSX-R1000 ist bereits geöffnet, Fujio Yoshimura schaut sich die Einlasskanäle des Vierzylinder-Motors an und sucht nach der Ursache des spektakulären Motorschadens, der Eugene Laverty seinen zweiten Sieg am heutigen Sonntag unmöglich machte.

Während der Testfahrten überstanden die Suzuki-Motoren problemlos 2000 Kilometer, das für die Rennen eingebaute Aggregat hielt nur 350. Ein schwerer Schlag für Vizeweltmeister Laverty: Als Erster der Toppiloten hat er einen seiner nur noch acht erlaubten Motoren aufgebraucht.

Obwohl Laverty niedergeschlagen wie selten in seiner Karriere ist, nimmt er sich für SPEEDWEEK.com Zeit. «Das erste Rennen zu gewinnen, war ein unglaubliches Gefühl», hielt er fest. «Das haben wir nicht erwartet, es war fantastisch. Unter diesen Umständen bedeutet mir dieser Sieg mehr als alle zuvor.» Und das waren immerhin zwölf.

Seit 2010 in Kyalami/Südafrika musste Suzuki auf einen Sieg in der Superbike-WM warten, 94 Rennen lang. «Ich sagte meinen Jungs vor dem Wochenende, dass ich vor dem 100. Rennen einen Sieg schaffen will. Dass es so schnell ging... Die letzten Saisons setzten Aprilia und Kawasaki den Maßstab, Suzuki sollte nun auf diesem Level angekommen sein.»

Im zweiten Rennen stürzte der Nordire auf Platz 2 liegend vom höchsten Gipfel in die tiefste Hölle, als sein Motor verrauchte. «Ich kann meine Enttäuschung nicht beschreiben», stammelte er nach dem Ausfall. «Dass ich jetzt als Einziger einen Motor weniger habe, ist nicht ideal. Das ist so unglücklich. Die Suzuki war immer standfest, ein guter Motor. Aber jetzt habe ich einen verloren. Was sollen wir tun? Ich muss jetzt die guten Dinge sehen, wir haben ein Rennen gewonnen. Darüber muss ich mich freuen. Das ändert aber nichts an meiner Enttäuschung – und der des Teams. Sie hätten es verdient gehabt, einen weiteren Podestplatz zu feiern.»

Während Aprilia die Drehzahl des Motors wegen der Limitierung der Anzahl Motoren für 2014 um 300/min senken musste, um die nötige Standfestigkeit zu erhalten, bestätigte Crescents Motoren-Lieferant Yoshimura im Vorfeld, dass dies nicht nötig wäre. Teamchef Paul Denning räumte aber schon nach dem Sieg in Lauf 1 ein, dass er sich während der letzten Runden Sorgen machte, ob das Motorrad hält.

Nur eine leere Phrase, die das Gefühlsleben eines jeden Rennmechanikers ausdrückt? Oder ein Hinweis darauf, dass sich Yoshimura über das Limit gewagt hat.

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