Jonathan Rea braucht Zwei-Jahres-Plan für MotoGP
Jonathan Reas MotoGP-Aussichten sind nicht gut
Ende Juli wird Jonathan Rea zum wiederholten Mal für das Honda-Werksteam das prestigeträchtige 8-Stunden-Rennen in Suzuka (Sieger 2012) bestreiten und sich dort erneut mit dem japanischen Management über einen möglichen MotoGP-Umstieg für 2015 unterhalten. Sicher ist: Er würde kein Werksbike erhalten, da er weder bei Repsol noch Gresini oder LCR in Frage kommt.
Honda hat angekündigt, für 2015 eine «Super-Honda» für die Open-Class zu bringen. Sie wird zwar kein Seamless-Getriebe haben, dafür aber den pneumatischen Ventiltrieb, um das eklatante Manko bei der Motorleistung gegenüber der M1-Open-Yamaha wettmachen zu können.
Ob ein solches Motorrad für Rea reizvoll ist, darf bezweifelt werden. Der 27-Jährige bekommt von Honda schon in der Superbike-WM kein Motorrad, mit dem er um den Titel kämpfen kann, fährt aber zumindest regelmäßig aufs Podest und gewinnt jedes Jahr Rennen. In der MotoGP-WM wären mit einer Open-Honda achte Plätze wie Siege.
Im Superbike-Team Pata Honda ist die Hoffnung entsprechend groß, dass ihnen Rea erhalten bleibt. «Johnny ist ein starker Fahrer, ein Freund, ein Aushängeschild für Honda», sagte Teamkoordinator Pieter Breddels gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es wäre schön, wenn er bleiben würde. Schwierig zu sagen, was er in MotoGP leisten könnte. Vor zwei Jahren fuhr er zwei Rennen für Repsol Honda, da konnte er nicht überzeugen. Er müsste viel fahren und sich an die Reifen gewöhnen. Aber Top-8 müsste für ihn möglich sein. Er muss sich fragen, ob das für ihn genug ist. Johnny ist jetzt 27. Wenn er in die MotoGP-WM geht, muss er einen Zwei-Jahres-Plan aufstellen. Das erste Jahr zum Gewöhnen, das zweite um Leistung zu bringen. Er muss realisieren, dass er nicht um Siege fährt. Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung für ihn wäre. Aber er macht es jetzt oder nie, er wird älter. Viele Fahrer, die von den Superbikes kamen, wie Toseland oder Spies, haben nicht viel aus ihrer MotoGP-Chance gemacht.»