Tom Sykes (Kawasaki): Reglement 2015 wie Steinzeit
Tom Sykes: Ein Evo-Reglement will er in der Superbike-WM nicht haben
Eigentlich sollte das Reglement für die Superbike-WM 2015 an die heutige Evo-Klasse angelehnt sein, doch das ließ sich gegen den Widerstand der Hersteller nicht durchdrücken. Stattdessen wird Motor-Tuning weiterhin erlaubt und auch die Elektronik nicht beschnitten. Nur ein Kostendeckel soll ausufernde Weiterentwicklung einbremsen.
Für Tom Sykes gehen aber all diese Beschlüsse bereits zu weit. Technisch wünscht sich der aktuelle Weltmeister mehr Freiheiten. «In dieser Saison wurden wir auf drei verschiedene Getriebeabstufungen limitiert, ab nächsten Jahr soll es nur noch eine sein. Wir kommen an einen Punkt, an dem es zu simpel wird», ätzt Sykes. «Ich komme mir schon so vor wie zu der Zeit, als ich mit meinem Opa in einem Transporter zu Club-Rennen gefahren bin. Wobei es schon da erlaubt war, mehr zu ändern!»
Die Superbike-WM verliert durch die vorgesehenen Reglementsänderungen nach Meinung des Kawasaki-Piloten an Attraktivität. «Ich habe mich mächtig angestrengt, um in die Superbike-WM zu kommen. Für mich war die MotoGP und auch die Superbike-WM der Ort, wo die besten Teams und die besten Fahrer alle Freiheiten genießen, um technisch kreativ zu sein», meint der Brite. «Das wird Vergangenheit sein und das ist sehr schade. Die aktuellen Rekorde werden vorerst unerreichbar sein, je mehr wir uns in Richtung Evo orientieren. Evo ist fast Supersport.»
«Ich weiß, man will die Meisterschaft dichter zusammenbringen», sagt Sykes weiter. «Im Moment sind die Top-10 regelmässig innerhalb nur 0,7 sec. Je mehr wir uns in Richtung Evo bewegen werden, wird das an einem guten Tag für die Top-5 reichen. Für mich als Racer ist das eine grosse Schande, es ist meine Leidenschaft.»