Lukas Wyssen: «Viel fehlt uns nicht mehr auf Top-3»
Lukas Wyssen und Thomas Hofer überraschten im Training zu den Seitenwagen-WM-Läufen in Grobnik/Rijeka mit der viertschnellsten Rundenzeit. Nur Ben Birchall, Tim Reeves und Bennie Streuer, alle samt Weltmeister, waren schneller als die Eidgenossen. Sogar Pekka Päivärinta hatte das Nachsehen.
«Im ersten Training war ich gemeinsam mit Päivärinta und Streuer unterwegs. Da konnte ich mir einiges Abschauen. Ich kenne die ehemalige Grand-Prix-Strecke ja nur aus Erzählungen. Mein Vater ist hier bereits gefahren und mein Techniker Markus Schlosser hat mit Thomas hier bereits WM-Läufe gewonnen.»
Im ersten Rennen wurden Wyssen/Hofer bereits in der zweiten Runde in eine Kollision mit Lewis Blackstock/Patrick Rosney verwickelt. «Lewis hat am Ende der Gegengeraden offensichtlich den Bremspunkt verpasst und ist mir hinten in das Gespann gefahren. Er hat sich danach sofort bei mir entschuldigt.»
Nach dem gefährlichen Zwischenfall wurde das über zehn Runden führende Rennen sofort abgebrochen, um die Verunfallten aus der Gefahrenzone zu bergen. Beide Seitenwagen-Teams kamen ungeschoren davon und konnten beim Neustart wieder ihre Positionen in der Startaufstellung einnehmen.
Bis zur Halbzeit lagen Wyssen/Hofer hinter den späteren Dritten Streuer/Rousseau, doch nach sechs Runden rollte Wyssen in langsamer Fahrt an die Box. «Schade, wir haben ständig auf Bennie aufgeholt. Das wäre am Ende sicherlich nochmals spannend geworden. Aber die Kupplung hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.»
Auch im zweiten Rennen, das bei hochsommerlichen Temperaturen über die Bühne ging, hatten Wyssen/Hofer berechtigte Chancen auf ihren ersten Top-3-Platz. In der zweiten und von der sechsten bis zur neunten Runde hielten sie hinter Ben und Tom Birchall sowie Bennie Streuer/Kevin Rousseau Rang 3.
Ab der zehnten Runde verloren die Eidgenossen zusehends Boden auf Streuer/Rousseau und Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen. «Vielleicht habe ich mich im Kampf um den dritten Platz zu sehr verkrampft. Aber ich bin auch so ehrlich zuzugeben, dass ich im Laufe des Rennens körperlich abgebaut habe.»
«In den nächsten Wochen muss ich dringend Änderungen an meinem Seitenwagen durchführen, damit ich mit dem Oberkörper meine Arme entlasten kann. Meiner Freundin habe ich schon Bescheid gesagt, dass sich mich bis zum Finale in Oschersleben wenig zu Gesicht bekommen wird.»
«Rijeka war zweifellos ein wichtiges Wochenende für uns. Auch wenn die Rennen nicht die erhofften Ergebnisse gebracht haben, weiß ich jetzt, dass wir auf die Top-3-Teams weiter aufgeholt haben. Vielleicht gelingt in Oschersleben ein Top-3-Resultat. Die Rennstrecke gefällt mir auf alle Fälle.»