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Estoril: Schlosser siegt, Titelentscheidung vertagt

Von Helmut Ohner
Markus Schlosser (re.) und Marcel Fries holen sich den Sieg im ersten Rennen in Estoril

Markus Schlosser (re.) und Marcel Fries holen sich den Sieg im ersten Rennen in Estoril

Mit ihrem Sieg im ersten Rennen in Estoril haben Markus Schlosser/Marcel Fries nach wie vor Chancen auf eine erfolgreiche Verteidigung des WM-Titels. Lukas Wyssen/Thomas Hofer überzeugen mit Platz 4.

Die drei Erstplatzierten der Seitenwagen-Weltmeisterschaft lagen nach dem Qualifikationstraining für die Rennen auf dem Circuito do Estoril auch auf den ersten drei Rängen in der Startaufstellung, wenn auch in gekippter Reihenfolge. Die WM-Dritten Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group) holten sich vor den Zweiten in der WM-Tabelle, Markus Schlosser/Marcel Fries (Gustoil Sidecar Racing), und den WM-Führenden Todd Ellis/Emmanuelle Clément (Santander Salt) ihre erste Pole-Position.

Es waren Schlosser/Fries, die sich mit einem Blitzstart die erste Stelle übernehmen konnten. Doch die Titelverteidiger konnten sich nur kurz der Führung erfreuen. Aus der ersten Runde auf dem 4,182 Kilometer langen Kurs kehrten Ellis/Clément vor Kershaw/Charlwood und Schlosser/Fries als Spitzenreiter zurück. An der vierten Stelle hatten sich Ted und Vincent Peugeot (FHC Competition) vor Sam und Tom Christie (Christie Engineering Services) und Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Sidecar Racing) eingenistet.

Bis zur sechsten Runde konnte Ellis die Führung verteidigen, danach übernahm der Polesetter für vier Runden das Kommando. Bei Halbzeit setzten sich Schlosser/Fries unwiderstehlich an die Spitze des Feldes. Dem Schweizer Seitenwagenpaar gelang es in ihrem vorletzten Rennen bevor sie sich in den Ruhestand zurückziehen werden, ihre Klasse nochmals aufblitzen lassen. Ohne von der aufmüpfigen Konkurrenz behelligt zu werden, konnten sie ihren Vorsprung bis zur 16. von 18 Runden auf über fünf Sekunden ausbauen.

Im vorletzten Umlauf konnte sich das britisch-französische Duo Ellis/Clément an der schottisch-britischen Paarung Kershaw/Charlwood vorbeischieben und den zweiten Platz bis zur Zielankunft knapp verteidigen.

Mit den 50 Punkten für ihren dritten Triumph in diesem Jahr konnten Schlosser/Fries ihren Rückstand auf Ellis/Clément auf 41 Zähler verringern. Soll der Weltmeistertitel doch noch erfolgreich verteidigt werden, müssten der 50-jährige Berner und sein 55-jähriger Beifahrer aus dem Kanton Luzern auch das letzte Saisonrennen für sich entscheiden, ihre Rivalen dürften allerdings nur Zwölfte werden. Der Vize-Titel ist den Schweizern aber bereits sicher, liegen Kershaw/Charlwood doch bereits 52 Punkte zurück.

Auch im Kampf um den vierten Rang ging es spannend zur Sache. Ab der vierten Runde übernahmen Wyssen/Hofer diese Position, die sie knapp vor Peugeot/Peugeot und Christie/Christie über die Ziellinie retten konnten. Dahinter drehten Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (Bonovo Action) und Harry Payne/Callum Crowe (Team 45 Racing) einsam ihre Runden. Wie bereits die gesamte Saison lieferten sich Claude Vinet/Christophe Pouillot (Vinet LKS Racing) und Kevin Cable/Charlie Richardson (LW Racing) ein spannendes Duell.

Philippe Le Bail/Serge Leveau (Auto - Terca) und Rupert Archer/Steve Thomas (Hannafin Contractors), die nach einem Motorschaden auf das zweite Zeittraining verzichten mussten, belegten vor Pierre Leguen/Leopold Rouby (Leguen Racing) die Ränge 11 und 12. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (Bonovo Action) mussten bereits vor dem Rennen die Segel streichen. Nach zwei Motorschäden gab es für das niederländisch-deutsche Siegerpaar des zweiten Rennens auf dem Pannonia-Ring keine Ersatzteile mehr, um ihre Chance auf den vierten Endrang wahrzunehmen.

Ergebnis, Rennen 1, Estoril
1. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 18 Runden in 32:10,267 min. 2. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), 4,734 sec zur. 3. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), +5,025 sec. 4. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH). 5. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F). 6. Sam Christie/Tom Christie (GB). 7. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL). 8. Harry Payne/Callum Crowe (GB/GBM). 9. Claude Vinet/Christophe Pouillot (F). 10. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB). 11. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F). 12. Rupert Archer/Steve Thomas (GB). 13. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F). Schnellste Runde: Schlosser/Fries in 1:46,081 min.

WM-Stand (nach 15 von 16 Rennen)
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), 345 Punkte. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 304. 3. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), 252. 4. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), 166. 5. Harry Payne/Callum Crowe (GB), 135. 6. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), 130. 7. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), 125. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), 91. 9. Claude Vinet/Christophe Pouillot (F) 82. 10. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), 68. 11. Sam Christie/Tom Christie (GB), 63. 12. Cédric Pierard/Arnaud Pierard (B) 45. 13. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, 40. 14. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F) 28. 15. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F), 28. 16. Paul Leglise/Mélanie Farnier (F) 27. 17. Robb Biggs/Jake Lowther (GB), 26. 18. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), 22. 19. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchart (F) 18. 20. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), 17. 21. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), 16. 22. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), 10. 23. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), 8.

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