FIM überrascht mit Reifenausnahme zum Saisonstart
Harry Payne/Kevin Rousseau vom Team Steinhausen Racing
Nach über hundert Jahren gab Avon Tyres im Vorjahr bekannt, dass die Reifenproduktion eingestellt wird. Diese überraschende Ankündigung zwang die Seitenwagen-Szene sich anderweitig umzusehen. Mit der amerikanischen Firma Hoosier Racing Tires fand man einen Hersteller, der sich bereit erklärte, das Teilnehmerfeld der Weltmeisterschaft in Zukunft mit Reifen zu beliefern. Anlässlich des Sidecar Festivals in der Motorsport Arena Oschersleben durften einige WM-Teams erste Runden auf dem neuen Produkt zu drehen, nachdem bereits beim Manx Grand Prix auf der Isle of Man Tim Reeves/Mark Wilkes, Ben Birchall/Kevin Rousseau, Dave Molyneux/Justin Sharp sowie Ryan und Callum Crowe die Möglichkeit hatten, die Reifen einem Härtetest zu unterziehen.
Nachdem sich die Seitenwagen-Fahrer von der Qualität der Reifen überzeugt hatten und mit der Performance zufrieden zeigten, wurde Hoosier als alleiniger Reifenausstatter bestätigt. Nur wenige Wochen vor den ersten Rennen in Frankreich überraschte der Motorrad-Weltverband FIM mit der Ankündigung, dass in Le Mans Reifen verschiedener Hersteller zugelassen sind.
«Dank des guten Willens vieler Menschen haben wir dieses Jahr eine Seitenwagen-WM», beginnt die Aussendung der obersten Motorsportbehörde. «Es gibt jedoch viele Diskussionen über die Reifen innerhalb der Meisterschaft, nachdem es im letzten Jahr eine Reihe von ‚Treffen‘ bei Veranstaltungen gab - mit unterschiedlichen Botschaften.»
«Alle sind damit einverstanden, dass Hoosier der einzige Reifenlieferant für 2024 ist, nachdem Avon die Produktion von Seitenwagenreifen eingestellt hat, aber wir haben uns eine gewisse Freiheit gelassen, für die erste Runde in Le Mans beliebige Reifen zu verwenden, um sicherzustellen, dass es keine Probleme mit der Lieferung, der Logistik usw. für den WM-Auftakt gibt. Da wir Teil des 24-Stunden-Rennens mit sehr engen Zeitplänen sind, können wir uns dort keine Dramen oder Probleme erlauben.»
«Es gab auch Überlegungen, die Anzahl der pro Runde verwendeten Reifen aus Kostengründen zu begrenzen. Wir schlagen vor, dass wir in Le Mans ein formelles Treffen mit allen Wettbewerbern zu diesem Thema abhalten, um die richtige Lösung zu finden. Die Reifenkontrolle wird Reifenmarkierungen bzw. Aufkleber und eine zusätzliche Person zur Kontrolle beinhalten. Wir müssen auch darüber diskutieren, ob die Reifenbeschränkung neue Reifen (nur vom Lieferanten vor Ort) für die gesamte Veranstaltung sein sollen oder nur für das Qualifying und die Rennen, wobei alte Reifen (einer einzigen Marke) im freien Training verwendet werden dürfen (wie es üblich und üblich ist). Oder vielleicht andere Lösungen.»
«Wir hoffen, dass dies bei der Diskussion über die Reifenlösung hilfreich ist, da es keine einfachen Antworten gibt, die allen gerecht werden. Unser Ziel ist ein ‚glückliches‘ Seitenwagen-Paddock, um den Seitenwagen-Rennsport auf Weltniveau langfristig zu erhalten.»