Knapper Sieg von Payne/Rousseau (Steinhausen Racing)
Mit einem Sieg von Harry Payne/Kevin Rousseau vom Team Steinhausen Racing endete das Sprintrennen der Seitenwagen-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring. Das britisch-französische Paar hatte sich nach dem Start vom zweiten Startplatz sofort an die erste Stelle gesetzt. Einige Runden sah es so aus, als ob sie sich von ihren Gegnern absetzen könnten, doch die Pole-Setter Sam und Tom Christie (Hannafin Racing) tauchten bald in ihrem Windschatten auf und übernahmen in der zehnten von elf Runden prompt die Führung.
Schon vor dem Rennen erklärte Payne gegenüber SPEEDWEEK.com, dass es auf der MotoGP-Strecke nicht viele Stellen gibt, an der man gefahrlos an seinem Vordermann vorbeigehen kann. Aus seiner Sicht wären es nur die Kurven 1 und 13, an allen anderen Stellen sei es zu gefährlich, weil sich der Streckenbelag als äußerst rutschig erwies. Im letzten Umlauf warf Payne alle Vorsicht von Bord und überraschte die Christie-Brüder in der Anbremszone zu Kurve 12. Danach deckte er die Linie gekonnt ab und siegte mit dem hauchdünnen Vorsprung von 0,137 Sekunden.
Der dritte Platz von Markus Schlosser/Luca Schmidt (Gustoil Racing) war hart erkämpft. Der Schweizer und sein deutscher Beifahrer Luca Schmidt mussten sich während der gesamten Renndistanz der Angriffe der niederländisch-deutschen Paarung Bennie Streuer/Kevin Kölsch erwehren. «Mein Problem ist, dass ich lange brauche, um auf Speed zu kommen. Gegen Ende des Rennens haben wir aufgeholt, aber der Sieg war dieses Mal außer Reichweite. Im langen Rennen sollte es morgen besser gehen», gab sich der Weltmeister von 2021 zuversichtlich.
Nicht wirklich glücklich zeigte sich Lennard Göttlich - «Schon wieder nur Zweiter in der IDM hier auf meiner Heimstrecke» - nach dem Sprintrennen. Lange hielten er und sein deutscher Landsmann Lucas Krieg den fünften Platz, mussten ihn aber an den finnischen Multichampion Pekka Päivärinta und seinem britischen Beifahrer Adam Christie abgeben. Auch der Schweizer Lukas Wyssen (Gustoil Racing) mit der erst 18-jährigen Französin Ema Salmon an Bord fand den Weg am Bonovo-Action-Junior-Team vorbei und sicherte sich die Wertung der IDM Sidecar.
Einen herben Rückschlag gab es im Kampf um die WM-Krone für die erfolgsverwöhnten Todd Ellis/Emmanuelle Clément. Der Brite und seine französische Beifahrerin, die die letzten beiden Weltmeisterschaften gewonnen haben, trudelten hinter dem französischen Sohn-Vater-Gespann Ted und Vincent nur an der achten Stelle ein. Der zehnte Rang ging an das britische Brüderpaar Sam und Jack Laidlow, die im zweiten Qualifying durch einen schleichenden Plattfuß auf den 13. Startplatz zurückgeworfen wurden.
Pech hatte der deutsche Patrick Werkstetter und sein französischer Co-Pilot Valentin Pirat (Bonovo Action/Team Sattler). Im Training hatte sich der 19-jährige Bayer bei seinem ersten WM-Einsatz zur Verblüffung einiger «Seitenwagen-Insider» Platz 10 gesichert. Gleich in der ersten Kurve nach dem Start verzeichnete er einen Dreher. «Mein Start war gut und ich wollte gleich Plätze gutmachen. Ich habe nicht gerechnet, dass plötzlich alle so langsam waren. Ich musste mich drehen, um keinen Kollegen abzuschießen», erzählt er später von seinem Missgeschick.
Auch der zweite WM-Neuling aus deutscher Sicht durfte sich über seinen ersten WM-Punkt freuen. Markus Venus und sein tschechischer Beifahrer Ondrej Sedlacek, der im Vorjahr mit dem Österreicher Peter Kimeswenger Dritter der IDM Sidecar wurde, überquerten an der 15. Stelle die Ziellinie.
Ergebnis, Sprintrennen Sachsenring
1. Payne/Rousseau (GB/F), 11 Runden in 16:22,219 min. 2. Christie/Christie (GB), 0,137 sec zur. 3. Schlosser/Schmidt (CH/D), +2,266 sec. 4. Streuer/Kölsch (NL/D), 1:29,593. 5. Päivärinta/A. Christie (FIN/GB). 6. Wyssen/Salmon (CH/F). 7. Göttlich/Krieg (D). 8. Ellis/Clément (GB/F). 9. Peugeot/Peugeot (F). 10. Laidlow/Laidlow (GB). 11. Leglise/Cescutti (F). 12. Archer/Janssens (GB/B). 13. Werkstetter/Pirat (D/F). 14. Cable/Richardson (GB). 15. Venus/Sedlacek (D/CZ). 16. Leguen/Rouby (F).