MotoGP-Rahmenprogramm: «Werden wie Dreck behandelt»
Das Fahrerlager der Seitenwagen-Piloten in Assen
«Wir haben einiges gemacht am Motorrad in letzter Zeit, es sieht ganz gut für uns aus», sagte Reeves im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Der 41-jährige Brite, der am liebsten mit seinem fünf Jahre alten Chassis fährt, gilt als Titelfavorit in der Dreirad-Konkurrenz.
Aber nicht alles ist gut bei den Haudegen der Sidecar-Szene. Reeves: «Wir haben gerade mal zwei Qualifyings je 20 Minuten am Donnerstagabend gefahren, mit nur einer Stunde Pause dazwischen. Da wir einige Probleme mit dem Motor hatten, mussten wir über Nacht arbeiten. Aber heute gibt es für uns keine einzige Minute Warm-up, da wissen wir doch nicht, ob und wie die Technik jetzt funktioniert. Im Regelbuch der FIM steht das aber ganz anders. Da ist natürlich eine längere Pause zwischen den Qualifyings und auch ein Warm-up vorgesehen.»
Adolf Hänni, dreifacher Weltmeister als Seitenwagen-Passagier und heute Unterstützer von Mike Roscher und Anna Burkard (Roscher Hänni Racing) sowie Ratgeber der Birchalls, geht da noch weiter. «Wir werden eigentlich behandelt wie der letzte Dreck. Hier haben sie uns außerhalb der Strecke auf einem Parkplatz untergebracht und wir haben noch nicht einmal einen Pass, um drinnen die anderen Rennen zu sehen. Wenn man sich mal ansieht, wie viel die FIM für die Solisten tut und das mit uns armen Säcken vergleicht, dann kann man das Buch gleich zumachen. Aber wir lieben unseren Sport, sind Verrückte und machen daher weiter.»
«Aber wie lange noch?», fragte Mike Roscher nachdenklich in die Runde.