Oschersleben: Bennie Streuer/Geert Koerts Weltmeister
Vor dem letzten Lauf zur Seitenwagen-WM in Oschersleben herrschte Hochspannung auf dem Kurs in der Magdeburger Börde. Gleich drei Teams hatten hier noch die Chance, den Weltmeistertitel mit nach Hause zu nehmen. Bennie Streuer/Geert Koerts führten mit acht Punkten vor Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen (FIN) und mit deren zehn vor den Titelträgern von 2014, Tim Reeves/Gregory Cluze (GB/F).
Am Ende fuhr das britisch-französische Doppel als Erste durchs Ziel, das reichte aber nur zu Platz 2 in der Gesamtwertung, denn die Niederländer kämpften sich auf Rang 2 vor und waren damit Weltmeister. Päivärinta/Kainulainen wurden Vierte und damit WM-Dritte.
«Nach dem Start waren wir nur Vierte», ließ Bennie Streuer das Renngeschehen Revue passieren, «ich dachte, ach du Scheiße, wie wird das werden? Aber dann haben wir uns vorgekämpft, noch in der ersten Runde habe ich Pekka überholt und dann angefangen, richtig zu pushen.»
So fuhren Streuer/Koerts fast jede Runde eine Sekunde schneller und sahen zu, sich aus harten Duellen heraus zu halten. «Die letzten zehn Runden waren aber sehr hart», seufzte Streuer nach Rennende, «ich habe gedacht, nur fahren, fahren und sich nicht überholen lassen. Reeves war vorne, das war klar, aber da war auch noch der Andy Peach, den habe ich dann noch in der letzten Runde gepackt. Jetzt sind wir Weltmeister, wir sind so froh!»
Sichtlich froh und einer der ersten Gratulanten war Bennies Vater Egbert Streuer, einer der populärsten ehemaligen Motorsportler der Niederlande, der mit Beifahrer Bernard Schnieders 1984, 1985 und 1986 Seitenwagen-Weltmeister wurde. «Ich glaube, das gab es in der Sidecarworld noch nie, dass der Vater und später der Sohn Weltmeister wurden», strahlte ein stolzer Bennie Streuer später im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Die IDM-Meister Uwe Gürck/Manfred Wechselberger wurden achtbare Vierte sowohl in der Tages- als auch in der Gesamtwertung. «Wir hatten wieder einen guten Start und sind dann einfach unser Ding gefahren mit Kretzer im Schlepptau», resümierte Gürck später. «Die IDM und die WM sind beides tolle Serien, schade ist nur, dass es immer wieder zu Terminkollisionen kommt.»
Gaststarter André Kretzer und Beifahrer Jens Lehnertz fuhren an beiden Tagen auf Rang 6 ein. «Mit unserer persönlichen Leistung können wir zufrieden sein», so Kretzer, «wir haben gezeigt, dass wir mithalten können, aber vom Motorrad her hatten wir ein klares Leistungsdefizit. Was wir uns an den Kurveneingängen heraus geholt hatten, hat der Uwe mit seiner starken BMW am Kurvenausgang gleich wieder wettgemacht.»
Ergebnisse Goldrace, Oschersleben/D:
1. Tim Reeves/Gregory Cluze (GB/F), 25 Punkte
2. Bennie Streuer/Geert Koerts (NL), 20
3. Andrew Peach/Charlie Richardson (GB), 16
4. Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen (FIN), 13
5. Uwe Gürck/Manfred Wechselberger (D/A), 11
6. André Kretzer/Jens Lehnertz (D), 10
7. Mike Roscher/Anna Burkard (D/CH), 9
8. Jakob Rutz/Thomas Hofer (CH), 8
9. Christian Ruppert/Ueli Waefler (D/CH), 7
10. Milan Spendal/Freddy Lelubez (SLO/F), 6
11. Colin Buckley/Robert Shorter (NZ), 5
12. Wiggert Kranenburg/Jeroen Schmitz (NL), 4
13. Philippe Gallerne/Julien Chesneau (F), 3
14. Hilbert Talens/Remco Moes (NL), 2
Seitenwagen-WM, Endstand nach 10 Läufen:
1. Streuer/Koerts, 180 Punkte
2. Reeves/Cluze, 175
3. Päivärinta/Kainulainen, 165
4. Gürck/Wechselberger, 92
5. Roscher/Burkard, 89
6. Spendal/Lelubez, 80
7. Rutz/Hofer, 75
8. Remse/Ramsey, 49
9. Gallerne/Chesneau, 38
10. Peach/Richardson, 27
11. Buckley/Shorter, 27
12. Stevens/Charlwood, 25
13. Holden/Winkle, 24
14. Delannoy/Rousseau, 20
15. Kretzer/Lehnertz, 20
16. Pärm/Meius, 17
17. Holland/Watson, 16
18. Kranenburg/Schmitz, 14
19. Ruppert/Waefler, 13
20. Axelsson/Neilands, 12
21. Le Bail/Lavorel, 11
22. Smits/Daalhuizen, 10
23. Kentrop/Verhagen, 9
24. Talens/Moes, 9
25. Endeveld/Remme, 6
26. Ouger/Burton, 2
27. Ritzer/Banda, 1