Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Rösinger fix in der FIM F2 Sidecar World Trophy

Von Rudi Hagen
Eckart Rösinger (r.) und Beifahrer Steffen Werner (l.) setzen auf Suzuki 600

Eckart Rösinger (r.) und Beifahrer Steffen Werner (l.) setzen auf Suzuki 600

Eckart Rösinger startet in der neuen FIM Sidecar F2 World Trophy. Beifahrer wird Steffen Werner sein. Sie bereiten sich damit auch auf 2017 vor, wo 600ccm-Motoren in der Seitenwagen-WM Standard sein werden.

Der Trierer Eckart Rösinger (55) und Beifahrer Gerd Görlich (49) aus Coswig belegten in der abgelaufenen Saison mit 215 Punkten Platz 2 in der Internationalen Sidecar Trophy 600 hinter Günther Bachmaier/Andy Kolloch (285). Sowohl Rösinger als auch der Österreicher Bachmaier gehen in der kommenden Saison das Abenteuer Sidecar F2 World Trophy an.

In dieser von der FIM neu ausgeschriebenen Klasse werden F2-Gespanne mit langem und kurzem Chassis gewertet, die 4-Takter-4-Zylinder-Motoren mit 600 ccm Hubraum eingebaut haben.

Das Feld der 600er startet gemeinsam mit den 1000er F1-Gespan-nen, die um die Seitenwagen-Weltmeisterschaft fahren (FIM Sidecar World Championship). Ab 2017 darf in der Seitenwagen-WM nur noch mit 600 ccm gefahren werden. Das stieß in der Gespann-Szene, vornehmlich in der der 1000er, durchaus auf Kritik.

«Das ganze Geschrei um die 600er ist nicht nachvollziehbar und teilweise, wohl aus Unwissenheit, auch falsch», sagte Rösinger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «es gab und gibt immer ein leichtes Maß an Tuning, aber das ist doch überschaubar. Und es gibt doch immer Leute, die versuchen ihr fahrerisches Unvermögen mit Tuning zu vertuschen. Ich bin fünf Jahre lang Standard gefahren und habe in der Zeit nur zwei Motoren kaputt gemacht. Aber da habe ich Fehler beim Montieren gemacht, das war meine eigene Schuld, so ehrlich sollte man bei der Selbstbetrachtung sein.»

Rösinger, der auch weiterhin mit «Carlo» Auer die Internationale Sidecar Trophy ausrichtet und dort auch vereinzelt startet, sieht das Reglement bei den Seitenwagen für die Zukunft nicht verändert. «Viele wollten damals auch nicht glauben, dass erst die Zweitakter, dann die 1200er abgeschafft werden sollten, jetzt ist es das Gleiche bei den 1000ern. Die Gründe sind bekannt. Ich fahre schon immer mit 600 ccm, weil ich mich für die überschaubare Schiene entschie-den habe. Für mich stehen Zuverlässigkeit und Finanzierbarkeit an oberster Stelle. Billiger kann man nicht fahren.»

Das Argument, demnächst würden hochgetunte 600er-Aggregate die Konkurrenz dominieren, lässt Eckart Rösinger nicht gelten: «Verboten ist doch auch in Zukunft zum Beispiel den Kopf oder die Nockenwelle zu verändern oder ein faules, nicht originales, Getriebe einzubauen. Das kann nach den Rennen leicht überprüft werden. Erlaubt ist vorerst alles unterhalb der Kopfdichtung. Die Gedanken und die Zielsetzungen sind ja auch, weltweit ein einheitliches Reglement zur Anwendung zu bringen. Da ist man auf Grund der Weitsicht der Verantwortlichen auf einem sehr guten Weg. Manch-mal denke ich, die 1000er-Kollegen haben Angst, dass gute 600er-Fahrer zur Konkurrenz werden könnten.»

In der FIM Sidecar F2 World Trophy 2016 wird Steffen Werner (38) Beifahrer bei Eckart Rösinger sein. Der Ellwanger ersetzt Gerd Görlich, der berufsbedingt die Serie nicht mitmachen kann. ««Wir bleiben Freunde», so Rösinger.

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