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Robert Lambert: «Ohne Deutschland nicht so weit»

Von Manuel Wüst
Seine ersten Jahre auf der 500er absolvierte der Engländer Robert Lambert auf deutschen Speedwaybahnen. Inzwischen hat er sich zu einem der besten U21-Fahrer der Welt entwickelt.

2012 kam der Brite Robert Lambert als 14-Jähriger nach Deutschland und startete mit deutscher Lizenz in der 500-ccm-Klasse, was in England in seinem damaligen Alter nicht möglich war. Inzwischen fährt er zwar wieder mit britischer Lizenz und hält die britischen Farben hoch, doch die Verbundenheit zu Deutschland riss nie ab. Sie wurde sogar noch stärker, wie der Sohn des ehemaligen Speedwayfahrers Paul Lambert im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet.

Robert, wie zufrieden bist du mit der Saison 2017? Konntest du deine gesteckten Ziele erreichen?

Die Saison 2017 war eine gute. Es sind viele Dinge passiert, die ich nicht erwartet habe. Zum Beispiel, dass ich die Britische U21-Meisterschaft und die U21-Europameisterschaft gewonnen habe.

Leider habe ich mein Ziel, die U21-Weltmeisterschaft zu gewinnen, oder mindestens meine Bronzemedaille zu verteidigen, nicht erreicht. Des Weiteren hätte ich nicht gedacht, dass ich in meinen Rennen in Polen so gut abschneiden würde.

Wie hast du die U21-Weltmeisterschaft 2017 erlebt?

Mein Ziel war zu gewinnen oder meine Bronzemedaille zu verteidigen. Ich glaube, hätte ich den Sturz in Posen nicht gehabt, hätte ich auf jeden Fall mehr Punkte sammeln können. Dass ich in Pardubitz so ein schlechtes Rennen hatte lag daran, dass ich leider nicht den richtigen Motor für so eine große Bahn besitze.

Du wirst im April 20 Jahre alt, hast also noch weiterhin die Chance an der U21-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Traust du dir 2018 den Titel zu?

Ich habe mir den Titel letztes Jahr auch schon zugetraut. 2016 hätte ich nie gedacht, dass ich in meinem ersten Jahr gleich die Bronzemedaille mit nach Hause nehme. Deshalb glaube ich, dass ich dieses Jahr auf jeden Fall Gold schaffen kann. Ich werde 100 Prozent geben, um mir diesen Traum zu erfüllen.

In welchen Ligen wirst du 2018 starten und wird man dich auch wieder in der Bundesliga sehen?

2018 werde ich wieder in England für die King’s Lynn Stars an den Start gehen. In Schweden habe ich zu einem anderen Club gewechselt, letzte Saison fuhr ich noch für Masarna. Dieses Jahr werde ich für Rospiggarna an den Start gehen. Besonders glücklich bin ich darüber, dass ich in Polen meine erste volle Saison fahren werde. Letztes Jahr war das leider nicht möglich, da sich die Renntermine mit der zweiten Liga in England überschnitten. Letztes Jahr fuhr ich für Lublin. Der Club ist in die erste Division aufgestiegen, dort werde ich auch 2018 fahren. Auf jeden Fall werde ich in Deutschland wieder fahren, aber das ist schwierig, weil sich die Termine in der polnischen Liga mit denen in Deutschland oft überschneiden. Wenn es nicht in der Liga ist, dann werden mich meine deutschen Fans bei offenen Rennen sehen können.

Du bist den ungewöhnlichen Weg aus Großbritannien nach Deutschland gegangen, um hier Rennen zu fahren. Was waren die Gründe und wie dankbar bist du den Clubs in Deutschland, welche dir die Rennen ermöglicht haben? Wärst du ohne die Rennen in Deutschland als Fahrer heute soweit?

Die Gründe waren, dass ich in Deutschland früher anfangen konnte auf der 500er Rennen zu fahren. Ich bin den Clubs, Fans, und meinen deutschen Freunden sehr dankbar, dass sie dies möglich gemacht haben. Deutschland hat meine Karriere sehr geprägt und auch meinen Charakter. Ohne Deutschland wäre ich definitiv nicht so weit, wie ich es heute bin.

Wie groß ist deine Verbundenheit zur deutschen Bahnsportszene? Kannst du dir vorstellen, wieder für Deutschland zu starten?

Zwischen mir und Deutschland besteht eine sehr große Verbundenheit! Ich habe viele deutsche Freunde sowie eine deutsche Freundin. Ende letzten Jahres wurde die Verbundenheit sogar noch größer, als ich nach Deutschland gezogen bin. Mit der Bahnsportszene besteht ebenfalls eine große Verbundenheit, ich bin auch 2017 für die White Tigers gefahren und bestritt offene Rennen. Ich habe auch viel Kontakt zu deutschen Fahrern.

Würde ich wieder eine deutsche Lizenz nehmen, würde mich das davon abhalten, für das Team Großbritannien zu fahren. Bei der U21-Welt- und Europameisterschaft könnte ich dann auch nicht fahren.

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