Pardubitz: Bogdanov gewann die Generalprobe
Maksim Bogdanov gewann das «Goldene Band»
Der Lette erwischte im entscheidenden Finale mit sechs Fahrern einen guten Start. Doch der blitzschnelle Artiom Laguta kam noch besser aus den Bändern und setzte sich in Führung. Seinen Fahrfehler in der zweiten Runde nutzten seine Gegner eiskalt aus, so dass Bogdanov sowie Lasse Bjerre vorbei kamen. Während Bogdanov ungefährdet zum Sieg fuhr, wurde um die weiteren Podestplätze hart gekämpft. Laguta fightete verbissen, um den verlorenen Boden wieder gut zu machen, doch er fand keinen Weg zurück an die Spitze und wurde hinter dem kleinen Bruder von GP-Star Kenneth Bjerre Dritter.
Lagutas Auftritt erinnerte an Emil Sajfutdinovs Titelverteidigung der Junioren-WM in Pardubitz vor zwei Jahren. Selten mit dem besten Start kämpfte er sich kompromisslos an die Spitze. Auch wenn es im Finale nicht reichte, beeindruckte seine Fahrweise, die ähnlich derer von Sajfutdinov ist. Mit extremer Leichtigkeit hängt er eher neben dem Motorrad, als dass er auf ihm sitzt.
Auch weil heute an selber Stätte der dritte und letzte Lauf zur Junioren-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, war das Fahrerfeld um das «Goldene Band» eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Vorne weg zogen Bogdanov und die Handvoll WM-Kollegen, die das Rennen als erweitertes Training nutzten, ihre Kreise. Teilweise mit einer halben Runde Abstand gurkten andere hinterher und hatten Schwierigkeiten, ihre Maschinen überhaupt quer zu kriegen.
Da es die gesamte Woche vor dem Rennen ständig in Pardubitz regnete, war das Bahnmaterial entsprechend griffig. Regen gab es natürlich schon öfter im Vorfeld der Rennen, aber dass die Bahn so einen Antrieb bot, war in dem Masse noch nie der Fall. Augenscheinlich hatten selbst Laguta und Bogdanovs Probleme in den ersten Läufen einen sauberen Strich zu fahren, da das Motorrad immer wieder zu schieben anfing. Was zunächst nur sehr schnell aussah, bestätigte sich später auch in Zahlen, als Tai Woffinden den Bahnrekord brach. Artiom Laguta unterbot den Rekord später ein weiteres Mal und war insgesamt sagenhafte drei (!) Sekunden schneller als Lukas Dryml im Jahr 2002, der zuvor den Bahnrekord hielt.
Woffinden war insgesamt in guter Form. In seinem ersten Lauf bezwang er Bogdanov und fuhr ungefährdet in Richtung Semifinale. Aus den Halbfinalläufen mit fünf Fahrern kamen nur die ersten drei ins Finale. «Woffie» sah als Zweiter schon wie ein sicherer Finalteilnehmer aus. Doch dann häuften sich seine Fahrfehler, so dass ihn Hadek und Lindgren noch überholen konnten und ihn damit aus dem Wettbewerb warfen.
Zur Enttäuschung der tausenden bereits am Freitag anwesenden deutschen Fans, war kein einziger deutscher Fahrer am Start. Auch weil mit Michael Hadek nur ein Tscheche vorne mitmischen konnte, war die Stimmung auf den Rängen nicht besonders. Kein Vergleich zu 1994 oder 2006, als Mirko Wolter bzw. Christian Hefenbrock sich in die Siegerliste des prestigeträchtigen Junioren-Rennens eintragen konnten.
Resultate «Goldenes Band» Pardubitz/CZ
1. [*Person Maksim Bogdanov*] (LV), 15 Punkte + 1. im Finale
2. [*Person Lasse Bjerre*] (DK), 15. + 2.
3. [*Person Artiom Laguta*] (RUS), 16. + 3.
4. [*Person Ludvig Lindgren*] (S), 10. + 4.
5. [*Person Michael Hadek*] (CZ), 14. + 5.
6. Tobiasz Musielak (PL) , 11. + 6.
7. Tai Woffinden (GB), 14.
8. Lukas Simon (A), 12.
9. Jan Holub (CZ), 9.
10. Simon Nielsen (DK), 8.
11. Vaclav Milik (CZ), 6.
12. Roman Cejka (CZ), 6.
13. Josh Auty (GB), 4.
14. Joe Jacobs (GB), 4.
15. Matija Duh (CZ), 3.
16. Michal Dudek (CZ), 3.
17. Dennis Pedersen (DK), 3.
18. Wadim Tarasenko (RUS), 2.
19. Rene Vidner (CZ), 1.
20. Dino Kovacic (HR), 0.