Pocking steht kurz vor einer Lösung
An Ostern gibt es in Pocking wieder Rennen
Seit Jahren klagt eine Anwohnerin über die Lärmbelästigungen im Umfeld des Speedway-Stadions in Pocking. Bei dem Gang durch die Instanzen stellte sich heraus, dass die Anlage gar nicht als Rennbahn betrieben werden dürfte, da es nie über eine Genehmigung im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes verfügt hatte.
Zwei Jahre lang gab es deshalb keine Rennen in dem traditionsreichen Stadion in Ostbayern, bis Ostern diesen Jahres die Rückkehr der Stahlschuhartisten erfolgte. Zwischenzeitlich wurde direkt zwischen Stadion und Anwohnerin ein neun Meter hohes Gebäude errichtet, welches den Lärm für die Anwohnerin dämpft. Um die Auflagen des Landratsamtes umsetzen zu können, gab es zum Osterfest allerdings nur 15 Rennen, um 100-prozentig im grünen Bereich zu sein, was den Lärm betrifft. Die Zuschauer erlebten ein spannendes Rennen, dessen Lärmmessungen eindeutig für den Erhalt der Sportstätte sprechen.
«Zu 99 Prozent ist sicher, dass wir 2012 Rennen fahren können», freut sich der MSC-Vorsitzende Rudolf Riermeier «Die Genehmigung geht hin und her. Ich denke, dass in den nächsten 14 Tagen die Genehmigung vom Landratsamt verabschiedet wird», sagt er mit Blick auf die seit Inkrafttreten des Bundes-Immissionsschutzgesetzes im Jahr 1974 nie vorhandene Genehmigung, was die Rennen seitdem quasi illegal machte.
«Ohne die neuen Schalldämpfer, hätten wir keine Chance gehabt, durch sie sind wir in punkto Lärm im grünen Bereich», weiss Riermeier. Die Lärmmessungen beim Rennen zu Ostern haben ergeben, dass die Lärmrichtwerte nicht überschritten wurden, schon gar nicht bei der klagenden Anwohnerin. Lediglich in der südlichen Wohnanlage waren diese im Zehntel-Dezibel-Bereich erhöht, durch die Erhöhung eines Erdwalls wurde dieses Problem gelöst.
Sollte die Erteilung der Genehmigung ohne besondere Auflagen erfolgen, könnte die Sportstätte an 365 Tagen betrieben werden – unter Einhaltung der Ruhezeiten. Zu Ostern ist deshalb wieder mit 20 Rennen und ordentlichem Trainingsbetrieb zu rechnen. Riermeier: «Wir planen für Ostern und werden wohl wieder selbst ein Fahrerfeld zusammenstellen. Einen Prädikatslauf haben wir nicht beantragt, da wir noch nicht 100-prozentig wissen, ob wir fahren können.»
Sollte die Genehmigung durchgehen, bliebe der Anwohnerin die Möglichkeit, dagegen beim Landesverwaltungsgericht in Regensburg vorzugehen. Nach Expertenmeinung mit wenig Aussicht auf Erfolg.